Re: Vor-und Nachteile


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Geschrieben von Peter vdl am 05. November 2019 14:18:41:

Als Antwort auf: Vor-und Nachteile geschrieben von bmw325td am 05. November 2019 08:06:42:

Moin Wolfgang,

> 95% der Autofahrer ist es doch schlichtweg egal, ob es ein bisschen umweltfreundlicher ist oder nicht.

Das ist der Punkt, so lange der Preis stimmt wird's genommen. Umwelt? Scheissegal... Nagut, nicht allen, aber doch vielen. So mancher ist auch bereit aus den unterschiedlichsten Gründen im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas mehr zu zahlen, Umwelt ist da ein Aspekt von vielen, das zur Neige gehen fossiler Rohstoffe wird da auch vom Einen oder Anderen gesehen, ich z. B. will auch aus der unbedingten Abhängigkeit von fremden Firmen ein Stück weit heraus. Vielfach ist's aber so, daß man zwar z. B. gegen Waldsterben auf die Barrikaden geht, Regierung tu was, das Laub, was der Baum im Garten jeden Herbst von sich schmeißt stört aber, deshalb wird der Baum morgen umgesägt. Genauso beim Kraftstoff: Solange Pöl billiger war haben's viele getankt, jetzt, wo es teurer ist tanken's nur noch wenige. Hatte zur Folge, daß die gesamte Infrastruktur an Tankstellen verschwunden ist - lohnt halt nicht mehr. Da muß ich mich auch an die eigene Nase fassen, Kraftstoff ist halt nen schon schmerzlich merkbarer Kostenfaktor. Bei Schnaps war's dasselbe in Grün, viele E85-Tanken haben's gar nicht erst versucht den deutlich höheren Preis an die Kundschaft weiter zu reichen.

Was ich auch beobachte ist, daß durchaus Probleme beim Handling gesehen werden. Ist da, wo das Auto steht genügend Strom vorhanden, wie lange hält die Technik insbesondere der Akku, wie schnell krieg ich den unterwegs wieder voll, wo kann ich Laden und so weiter. Der Mensch ist halt nen Gewohnheitstier, und bei den bisherigen Autos ist uns bekannt, was wir anstellen müssen, damit der uns zuverlässig unsere Freiheit gibt. Die wir auch dringend benötigen, das Modell noch aus den 70ern, daß die Belegschaft fußläufig oder besser in mit Muskelkraft erreichbarer Entfernung von der Arbeitsstelle entfernt wohnte gibt es nicht mehr. Heute sieht's so aus, daß ohne Individualverkehr ganze Regionen vom Arbeitsmarkt - aber auch von Einkaufsmöglichkeiten, Bildungsmöglichkeiten oder Freizeitaktivitäten abgeschnitten sind.

So wie Dominik an der Ammoniakidee hängt hänge ich an der Idee Power-to-Liquids, mit ihr ist es immerhin möglich den Treibstoff, den wir schon jetzt überall verfeuern synthetisch zu erzeugen, und dabei auch noch das CO2, was wir bei der Verbrennung in die Luft gepustet haben wieder in diesem Treibstoff zu binden. Der Kreislauf wäre geschlossen, wir würden die Atmosphäre lediglich als Puffer nutzen. Bleibt das Problem mit dem Preis und der Energiequelle. Als Energiequelle für eine Anlage, die dann laufen kann wenn die Energie vorhanden ist können wir PV nutzen, die Unstetigkeit dieser Energiequelle macht da nichts aus. Preislich liegen wir derzeit bei etwa 2 Euro pro Tonne Rohölersatz - das sind aber Pilotanlagen sprich Sondermaschinenbau. Wenn nun Kleinanlagen als Serienprodukt irgendwo vom Band fallen würden, die Ausgereift und Optimiert sind, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß der Preis sich noch mindestens Halbiert, eventuell ist das generierte Öl dann auch direkt als Kraftstoff nutzbar - dann lägen wir gleichauf mit heutigen Kraftstoffpreisen. Der Wille und der Anschub sind die Einzigen, die fehlen.

Rußige Grüße
Peter

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