Hab ich auch schon überlegt, Steine schweißen

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Geschrieben von Werner am 06. Oktober 2023 23:20:11:

Als Antwort auf: Re: Oh Mann, wenn ich sowas lese . . . . . . geschrieben von Joachim S am 06. Oktober 2023 16:29:46:

die unterste Reihe ist die schwierigste. Aber sie steht jetzt und morgen schaue ich, ob auch alles schön fest ist.

Das alte Maurerhandwerk hat eh größtenteils schon ausgedient. Steine werden heute geklebt mit sog. Dünnbettmörtel. Die Fugen sind so klein, dass man sie kaum sieht, wenn man an einem Neubau vorbei geht. Die Steine sind auf den Millimeter genau geschliffen, also z.B. 249 mmm hoch + 1mm die Fuge. Normaler Maurermörtel läßt sich auf einen Millimeter nicht reduzieren. Das hält niemals. Man könnte dann genau so gut die Steine ohne etwas dazwischen aufeinander schichten.

Wir haben uns entschieden Porotonsteine mit Isolierung zu kaufen und die sind extrem empfindlich. Einen habe ich schon gekillt, als ich mit dem Plastikhammer ihn überreden wollte, seinen Platz etwas weiter links einzunehmen.

Der Vorteil ist, dass man nicht zusätzlich isolieren braucht. Und in den Videos sieht das alles so glatt und schön aus, dass man den Eindruck kriegt, das könne jeder. Allerdings: die unterste Reihe muß gerade sein und wenn der Untergrund das nicht hergibt - so wie bei uns auf der Restmauer - dann muß man mit klassischem Dickbettmörtel arbeiten, um erst einmal eine Basis zu schaffen.

Ich weiß nicht, ob ich jemals so geschimpft habe, wenn ich an einem Auto oder Motorrad zugange war. Vermutlich schon, habs nur verdrängt.

Einen Backstein kann man auf Dickbett packen und hat noch rel. gut die Möglichkeit, ihn zurecht zu rücken. Bei den schmalstegigen Tonsteinen ist das fast nicht möglich. Die Stege drücken auf den Mörtel, das Wasser geht sofort zu beiden Seiten raus und alles Klopfen hilft nicht mehr, die Lage ist fixiert. Also wieder hochnehmen und hier noch was drunter und da noch was weg . . .. absolut ätzend. Denn schließlich soll ja dann eine Oberkante entstehen, die geeignet ist, um die nächsten Steine paßgenau aufzulegen und zu verkleben.

Ich habe mal erst zu wenig Mörtelbettdicke veranschlagt und einen Stein gesetzt. Schön mit der Wasserwaage gerade und dann den nächsten. Da die Wasserwaage aber nur auf kurzen Stück gemessen hat, fiel mir das leichte Gefälle nicht auf. Ich hätte hätte hätte den ersten und den letzten Stein setzen müssen und dann mit dem Alu-Linieal die anderen Steine setzen. Aber durch die Verzahnung der Steine bekommt man dann den letzten in der Mitte nicht mehr dazwischen, also muß man doch die Reihe hintereinander machen. Zwischen den Steinen ist kein Mörteil, in der Fachsprache heißt das, die Steine werden auf Stoß oder sogar auch Knirsch gesetzt. Bei normalen Ziegeln wäre das alles nicht schwierig oder zumindest nicht so schwierig.

Wie auch immer, ein paar Steine habe ich dann mit Balsholzschnipseln so unterlegt, dass sie vernünftig standen, habe sie hochgenommen und dick Fliesenkleber auf die Stege aufgetragen. Das beherrsche ich und das funktioniert auch, aber nur bis max. 3mm Dicke.

Was habe ich schon über den Erbauer dieses Hauses gelästert und ulkige Dinge bei der Demontage gefunden. Aber ich bin auch nicht besser, wenn das später mal jemand abbaut, wird der sich auch wundern.

Mein Kunstharzhändler sagt, im Bau würde immer mehr mit Kunstharz geklebt. Ich also gleich ausprobiert, ein Brett an die Betondecke zu kleben. Hält super und sieht klasse aus. An diesem Brett werde ich die Wand verankern, dass die nicht mal auf die Terrasse fällt, wenn es blöd löuft. Wahrscheinlich werde ich sogar den Verbund mit den Seitenwänden mit diesem Harz kleben. Tonsteine saugen Flüssigkeiten gut auf und man erreicht Festigkeiten, die über der Festigkeit des Tons selber liegen. Die normalen Maueranker fallen durch die dünnwandigen Stege fast durch. Und bei Belastung werden die einfach wieder rausgezogen.

Hier mal ein Bild von den ersten beiden:

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Man sieht, wie filigran die Dinger sind. Kein Baumarkt stellt sich sowas hin. Einmal mit dem Gabelstapler dagegen und die teuren Steine sind kaputt.

Die Isolierstreifen habe ich erstmal rausgezogen, damit ich die Steine besser handhaben kann. Die schiebe ich wieder rein, wenn die Lage fertig ist.

IMG-6891


Gruß

Werner

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