Damals...
Geschrieben von AudiJörg am 30. September 2025 06:14:33:
Als Antwort auf: Schlepper trennen geschrieben von Obi am 29. September 2025 13:51:14:
...ich hab das auch mal gelernt...
Schlepper trennen, fand ich eigentlich immer eine schöne Arbeit. Einige schöner als andere, weil die Kardanwelle für den Allrad neben dem Getriebe war, bei einigen drunter...Bei einigen war über dem Motor der Tank, also zwar Platz, aber ein hoher Schwerpunkt.
Spannend wurde es, wenn höchstmotivierte Gesellen dafür sorgen wollten, dass die Getriebewellen in der Verzahnung nicht voreinander stehen.
Eigentlich wurde im Getriebe ein Gang eingelegt, damit die Welle steht. Dann wurde der Motor irgendwo mit einer Ratsche an einem zugänglichen Punkt wie LiMa etc. gedreht.
Praktisch war das bei einem großen 6-Ender schwer, oft rutschten 30 Jahre alte Riemen einfach durch, man kam nirgends dran. Also kurz mit dem Schraubendreher am Anlasse drehen lassen.
Murphy sagte dann, auch ein Schlepper der sonst NIE ohne Hilfe anspringt, springt dann an. Durch den Gang drin im Getriebe fährt der aufebockte, aber getrennte Schlepper plötzlich durch die Werkstatt, bis einer den Abstellzug erwischt, den Luftfilter zuhält oder sonstwas tut, damit der Bock aus geht.
Man kann sich nur bedingt vorstellen, die lange einem diese letzten 10 Umdrehungen vorkommen.
Die Krönung war ein Kundendienstler von Fendt, der mit uns das erste Stufenlosgetriebe gewechselt hat. Ein 260 PS-Schlepper, wiegt gute 10 Tonnen. Kabine war abgebaut, Hinterräder weg, der Triebsatz liegt wie in einer Badewanne, einfach nach oben durch einen großen Deckel raus nehmen, das neue rein.
Dann sagt er, bevor wir zumachen, testen wir. Bitte Vorderachse aufbocken!
Azubi Jörg macht wie befohlen, er war ja stolz, dem Fendt-Mann beistehen zu dürfen.
Der Motor noch klassich mit mechanischer RESP, die Geteriebewanne noch offen, keine Hinterräder.
Bei Traktoren ist es in der Regel so, dass der Allrad aktiv ausgeschaltet werden muss, mangels Kabine ging das nicht, daher die Vorderräder aufbocken. Ich sollte am Motor zwischen eben diesen 1,8 m hohen Rädern hocken und an der ESP gas geben. Er saß auf dem Getriebe und hat mit einem Handhebel die Übersetzungen geändert, das passierte durch schwenken von Hydraulikpumpen.
Mechanisch konnten diese Schlepper knappe 80 km/h fahren es wurde aber das Getriebe begrenzt um bei erlaubten 50 mit geringerer Drehzahl Sprit sparen zu können.
Diese Begrenzung konnte mit dem Handhebel im Getriebe aber übersteuert werden.
Also lag ich dann auf einem Kunststoffkotflügel über den besagten Reifen, an einem Motor ohne Schalldämpfer (der war an der Kabine) wärend sich die Reifen mit knapp 80 km/h drehten und der Fendt-Mann fleissig den Hebel von 80 Vorwärts auf 45 Rückwärts riss, um zu sehen, wie das Getriebe reagiert....
Damals...wir schweifen ab...
Gruß
Jörg
- Oh je Werner 30.09.2025 10:28 (9)
- Re: Oh je AudiJörg 30.09.2025 13:28 (8)
- Werden die Räder von Traktoren überhaupt gewuchtet ? Werner 30.09.2025 19:50 (7)
- Re: Werden die Räder von Traktoren überhaupt gewuchtet ? AudiJörg 02.10.2025 06:30 (5)
- Aah, jetzt verstehe ich den Sinn der Übung. Werner 02.10.2025 13:10 (0)
- Landmaschinenbau... Joachim S 02.10.2025 10:51 (3)
- Re: Landmaschinenbau...der Herr Professor Werner 02.10.2025 13:03 (2)
- Re: Landmaschinenbau...der Herr Professor AudiJörg 09.10.2025 05:58 (1)
- Und das alles, damit wir was zu essen haben Werner 09.10.2025 13:30 (0)
- Da wird so weit ich weis nix gewuchtet Johannes D 01.10.2025 07:56 (0)
- :-) Hammer... (ohne Text) Joachim S 30.09.2025 08:54 (0)