Keiner


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Geschrieben von waldi am 22. Februar 2024 17:44:01:

Als Antwort auf: Re: Stimmt! geschrieben von Gary am 21. Februar 2024 22:56:52:

Servus Gary,

mit Keiner meine ich, dass sich dieser Aspekt niemals in der öffentlichen Diskussion Thema niedergeschlagen hat. Versteh(t) mich bitte nicht falsch, ich bin kein Tempo-30-Gegner. Umweltverbände forder(te)n seit jeher, das Autofahren im weitesten Sinne abzuschaffen. Also Öffis benutzen, Fahrrad fahren, Abgasemissionen drastisch zu reduzieren, Spritverbrauch durch Gewichtsreduzierung zu erreichen (keine SUV), 100 auf der Autobahn, 30 in den Städten. Die Liste könnte beliebig erweitert werden.
Sonstige Verbände fordern aus Gründen der Sicherheit Geschwindigkeitsreduzierungen, oder komplett autofreie Zonen, weniger krass Stickoxidemissionsreduzierung wegen Gesundheitsschädigung.
Absurde Widersprüche werden in Kauf genommen, indem man mit mehr Kraftstoffeinsatz (DPF freibrennen, Lambda1-Regelung, Späteinspritzung zum Kat Aufheizen etc.) die Stickoxide zu verringern sucht und den Spritverbrauch unnötig hoch treibt.

Die Automobilindustrie behauptet erstmal, dass das alles nicht möglich ist, und reduziert von Generation zu Generation die Verbräuche nur marginal, um an anderer Stelle Höchstleistungen in jeder Hinsicht zu verkaufen.

Die Politik hängt ihr Fähnchen je nach Publikum in den Wind. Lobbyisten gesteht man die entsprechende Modellstrategie klammheimlich zu und den entsprechenden Bürgerinitiativen und Umweltverbänden redet man öffentlich das Wort, um keine Wähler zu verlieren.
Der ADAC degeneriert vom ursprünglich angestrebten Expertenstatus, den er zu keiner Zeit wirklich hatte, zu einer unbedeutenden weiteren Stimme im Kanon der widersprüchlichen Interessen.
Jegliche Entwicklungen in Richtung Elektromobilität kamen bei Tests lange Zeit ziemlich schlecht weg, da immer der Vergleich zu ausgereiften Fahrzeugen gezogen wurde und das Fazit dementsprechend nur für ausgesprochene Idealisten noch interessant war.
Nochmal: Eine ernstzunehmende, ja noch nicht einmal überhaupt eine Diskussion über die Anpassung der Motorencharakteristik hinsichtlich optimalem Betriebspunkt an die definierten Geschwindigkeitsbelange habe ich in all den Jahren nirgendwo wahrgenommen.
Anstatt solche Entwicklungen, wie laut Werner Ford sie gemacht hat, weiterzuverfolgen, hat man sie den Marketinginteressen untergeordnet, frustriert in der Schublade der Fehlentwicklungen versenkt.
Mit der Elektromobilität ist es, wie mir Linux. Am Anfang verspottet, immer abgelehnt, und von wenigen Idealisten weiterverfolgt, gelangt sie zu einem Kippunkt, wo die Verbreitung und allgemeine Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist.
Das alles hätte viel, viel früher stattfinden können.
Womöglich hätten wir uns die Pölerei sogar sparen können.

Viele Grüße

Waldemar

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