Da hat das Mofa den Stinkefinger gezeigt :)))


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Geschrieben von Werner am 22. November 2023 19:38:42:

Als Antwort auf: Ich bin da schon zu locker... geschrieben von Joachim S am 22. November 2023 18:52:41:

Sehr coole Story, hat das Mofa auch wieder ausgesetzt oder trotzdem gezündet? Oder rollte es gerade saftlos so vor sich hin?

ja, 218 Volt habe ich auch schon abgekriegt. Unser Elternhaus lag sehr abgelegen und es hieß, deshalb sei die Spannung niedriger, als üblich. Ich habe mich dafür nicht interessiert, ob das sein kann, aber alle Messungen ergaben irgendwas zwischen 210 und 220 Volt.

Als Kinder glaubten wir, man könne vielleicht einen Nagel magnetisch machen, wenn man ihn eine Nacht in die Steckdose steckt. Jaa, ich nehms mal vorweg, er wurde NICHT magnetisch. Dafür hat er andere Zauberkräfte entwickelt. Mir ist bis heute unklar, wie wir ihn in die Dose stecken konnten, ohne dass es gerumst hat. Na jedenfalls habe ich einen Papierprospekt gegriffen, und so gekrümmt, dass er nicht wegklappt und mit der Papier-Spitze habe ich dann den Nagel wieder rausgeschnippt. Wir standen dann drumrum und haben überlegt, ob man ihn nun wieder anfassen könne.

Später habe ich eine Anfahrschaltung für Schwerlast gebaut und mich daran auch elektrisiert. Der Arm zuckte von selbst zurück, jecke Sache. Bei Wechselspannung zuckt man meiner Erfahrung nach immer irgendwie vom Kabel weg. Bei Gleichspannung mag ich es mir nicht vorstellen. Wir haben in Bonn seit anno dazumal Straßenbahnstrom mit 600V Gleichspannung. Als vor 40 Jahren die Stadtbahn in das gleiche Schienennetz eingebunden wurde, hat man aus Kostengründen die Spannung beibehalten und die alte Stadtbahn, die für 1000 Volt Gleichspannung gebaut war, zuckelte nur noch müde im Vorgebirge die Steigung rauf. Die Bahnwagen wurden gegen neue ausgetauscht, die halt mit 600 Volt fahren konnten. Heute ist das mit den Umrichtern ein Geschenk, weil man die Bremsenergie sehr einfach rückspeisen kann. Kein Geflimmer mehr auf den Dächern der Bahnen, ja zum Heizen der Innenräume muß extra Strom gezogen werden.

Also was ich eigentlich sagen wollte. Einmal an 600 Volt gepackt und es ist aus. Sowohl Unfälle als auch Suizide dieser Art haben wir in Bonn schon gehabt. Man kommt dann angeblich auch nicht mehr los, weil sich der Muskel verkrampft - was ich leider aus Mangel an eigenen Versuchen nicht bestätigen kann. Bei den 15 kV Netzen der deutschen Bahn wäre - so haben wir es als Sanitäter gelernt - zwar theoretisch ein ultrakurzer Kontakt nicht zwingend tödlich, aber sobald da mal ein Funke springt, wird die Luft ionisiert und selbst bei sehr rascher Entfernung zieht es einen Lichtbogen, der weiter für so viel Strom sorgt, dass ein Lebewesen hinterher nicht mehr funktioniert. Der Sohn einer Freundin meiner Mutter ist mal nachts leicht angeheitert mit einem Kumpel auf einen abgestellten Güterwaggon geklettert. Die beiden waren schon in den Dreißigern, hatten das aber als Kinder häufig gemacht. Blöd nur, inzwischen war der Güterbahnhof komplett elektrifiziert worden und der Erstbesteiger rutschte - bereits tot - wieder vom Waggon.

Des Menschen Blut ist ein Elektrolyt und bei einer angelegten Wechselspannung wechseln Anode und Kathode so schnell, dass man bei kurzzeitiger Berührung nicht vom Tod ausgehen muß. Meines Wissens ist Gleichspannung bereits ab 60 Volt letal, aber da gibt es hier bestimmt E-Leute, die das besser wissen.

Gruß

Werner

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