Re: Das ist wahr !


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Geschrieben von elmar_b am 11. Juli 2023 21:53:51:

Als Antwort auf: Das ist wahr ! geschrieben von Werner am 11. Juli 2023 11:01:46:

Bei mir war es ein R4 mit gerissenem Kupplungsseil. der mich in den Selbstunterricht gezwungen hat. Es war Mitte der 70er und damals konnte man noch nicht in einen KfZ-Teileladen gehen und als Privatmensch einen Kupplungszug kaufen, zumindest nicht auf dem Land. Ich war in einer Kleinstadt beim Bund und hatte ohnehin wenig Zeit. In die nächste Großstadt zu fahren, ging zeitmäßig über mehrere Wochen einfach nicht und den Preis in der Werke war ich nicht bereit zu zahlen. Also bin ich etwa 2-3 Monate mit dem Auto rumgefahren, ohne zu kuppeln.
Breitgetreten habe ich das nicht, weil mir ziemlich klar war, dass mein mir vernünftig erscheinendes Verhalten bei meinen Freunden vermutlich Spott auslösen würde. Im Urlaub bin ich dann in einem KfZ-Teileladen in der größeren Stadt aufgeschlagen, hab dort einen bezahlbaren Kupplungszug gekauft, ihn vor Ort eingebaut und das ist einzig meinem Bruder aufgefallen, der ebenfalls autoinfiziert war. (Für mich war das die erste Reparatur an einem Auto.)
Diese Art und Weise zu schalten habe ich soweit verinnerlicht, dass ich seither alle Autos trotz heiler Kupplung geschaltet habe, als wäre sie defekt. (Beim Mopped schalte ich heute noch ohne zu kuppeln zumindest bisweilen hoch, runter gibt es Zwischengas mit kuppeln. Damit kommt bei den nachfahrenden Reitern stärkerer Geräte zumindest etwas weniger Langeweile auf. Aber witzig ist [war, weil derzeit leider nichts geht] wenn ein, zwei oder drei richtige Maschinen einer 125er folg(t)en.

Wie auch immer: Vor etwa 20 Jahren begab es sich, dass ein Bekannter mich bat, ihn mit seinem Auto zu einigen Punkten zu fahren, damit er dort etwas erledigen könne, denn er hatte keine Fahrerlaubnis. Sein Auto war ein Magirus Deutz Saturn aus Mitte der 50er auf 7,49t abgelastet. Für ihn war ich ein Notnagel, weil keiner seiner sonstigen Fahrer zur Verfügung stand und er war bass erstaunt, dass ich so ziemlich auf Anhieb mit dem Auto auch in engen und bergigen Innenstädten umzugehen in der Lage war. (Das Getriebe ist nicht synchronisiert. Mein T-Shirt war zwar komplett durchgeschwitzt, aber das schreibe ich eher der abwesenden Servolenkung zu.)

Eine kleine Überlegung am Rande noch: Seit Anbeginn meiner Verwendung von KfZ (besessen bis jetzt ca. 50, gefahren deutlich mehr) versuche ich so spritsparend wie möglich zu fahren und ich muss sagen, dass ein Gefühl dafür, wie Gang, Geschwindigkeit und Motordrehzahl zueinander passen, recht hilfreich ist. Nebeneffekt ist, dass man sanft fährt, was sowohl Passagiere als auch Material schont.

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