Die Billigdinger aus China haben nur eine Spindel


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Geschrieben von Werner am 28. Dezember 2023 11:42:51:

Als Antwort auf: Re: (nicht mehr ganz so) Neues von der Drehbank geschrieben von Gullideggl am 28. Dezember 2023 10:24:24:

Moin,

mein Bruder war mal in der Verlegenheit, nur für ein einziges Projekt eine Drehbank haben zu müssen - für ganz kleine Teile. Das Gerät hatte nur eine Leitspindel mit eigenem Antriebsmotor. Beide Motoren hatten einen mini-FU, waren aber keine Synchronmaschinen. In der Anleitung (vom chinesischen ins englische und dann weiter ins Deutsche) stand, dass man damit alle Vorschübe und auch Gewinde realisieren könne. Wie ? das stand da nicht.

Als ich das gesehen habe, dachte ich, das gibts nicht. Mein Bruder lachte nur, er brauchte keine Gewinde. Die Kosten für das Ding kamen bei seinem Projekt locker raus und er hat das Ding anschießend verscherbelt.

Die moderne Weiler bei einem Motorinstandsetzer, wo mein Sohn ein Praktikum gemacht hat, die hat auch nur eine Spindel, aber ohne Schloßmutter. Gewinde werden über die Zugspindel gedreht, die Zugspindel hat ebenfalls einen digital gesteuerten Motor (aber was vernünftiges) und Drehzahlaufnehmer steuern den ganzen Apparat. Die Steuerung stellt fest, ob der richtige Meißel im Halter sitzt, errechnet, wieviele Züge sie für ein bestimmtes Gewinde braucht und dann geht das los. Der Wahnsinn, Stehbolzen für einen Maserati Baujahr ´64, für den es nix mehr gibt, in Minutenschnelle, Rohmaterial rein, die Meißel müssen noch von Hand gewechselt werden (jedenfalls bei der Maschine), Knopf drücken und zugucken. Und ich dachte, mein Sohn könne in der Werkstatt drehen lernen. War nix, er durfte die Werkstatt kehren.

Gruß

Werner

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