Die Sache mit überzogenen Normen...


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Geschrieben von Horst E am 20. September 2015 23:19:38:

Als Antwort auf: Re: Mal was zum rumdiskutieren: VW ist in USA erwischt worden geschrieben von Joachim S am 20. September 2015 19:22:23:

Hallo Jo,

Ja das ist so eine Sache mit den Normen.
Die Autoindustrie wälzt derzeit jeglichen Aufwand was die Qualifikation von neuen Komponenten angeht auf die Zulieferer ab wo es nur geht. Zum Einen weil neue Modelle immer schneller rauskommen sollen und da gar keine Zeit mehr bleibt alles zu testen, zum Anderen aber auch weil man der Meinung ist daß man da Kosten auf die Zulieferer abwälzen kann.
Leider zeigt sich immer wieder daß die Komponenten einzeln zwar die Prüfungen bestehen, aber im Zusammenspiel mit anderen Teilen gibt es dann Probleme. Als Folge davon werden derzeit die Prüfparameter regelmäßig verschärft. Das hilft zwar nicht wirklich, aber wie mit den Umweltzonen, man hat was gemacht.

Das andere Problem besteht darin daß manche Prüfverfahren einfach Käse sind und den wirklichen Belastungen nicht entsprechen. Ob da Lobbyarbeit dahintersteht oder durchaus berechtigte technische Gründe weiß man nicht immer so recht.
Ich nehm nur mal die berühmte AU beim Diesel mit dem Hochdrehen im Stand. Nur weil der technische Aufwand auf diese Art minimal ist und die Einnahmen maximal wurde das so gemacht. Kann man es den Herstellern verdenken wenn die das ausnutzen? Eigentlich nicht.
Der Vorwurf sollte an die Politiker gehen. Glauben die wirklich daß die Hersteller die eingebauten Schlupflöcher nicht nutzen? Zumal die ja häufig in gewisser Weise beschildert und beleuchtet sind?

Würde man einen realistischen Fahrzyklus und realistische Rahmenbedingungen ansetzen für Verbrauchs- und Abgasmessungen, dann könnten die Hersteller gar nichts beschönigen. Was nebenbei nach meiner Einschätzung wohl auch derzeit das Aus für alle Hybridmodelle wäre, von den geplanten CO2-Grenzwerten ganz zu schweigen.

Und ja, ich denke manchmal daß der gesamte Prüfaufwand zum Teil nur deshalb so aufgeblasen wird, weil man nicht möchte daß irgenwelche Kleinunternehmen da plötzlich mit Sachen auf den Markt kommen die Pfiff haben und besser sind als das was die großen Konzerne haben.

Andererseits kommen auch immer wieder irgendwelche Schlaumeier auf die tollsten Ideen wie man Normen und Sicherheitsvorschriften umgehen kann indem man vorhandene (und meist auch sinnvolle) Normen und Vorschriften umdeutet. Das führt natürlich dazu daß der Gesetzgeber / das Normungsgremium / wer auch sonst was zu sagen hat immer einfach noch eine Schippe auflegt und die Vorschrift / die Norm noch genauer ausformuliert und alles noch umständlicher wird.

Dazu kommt eine gewisse Vollkaskomentalität die aus jeden Unfall gleich eine Katastrophe macht und nach neuen / strengeren / vermeintlich besseren Vorschriften schreit.

Gruß Horst


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