Sehenswertes zum Handwerk allgemein


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von ray am 16. April 2024 11:21:24:

Als Antwort auf: Re: Schmied zuschauen geschrieben von alfred am 15. April 2024 21:18:17:

Moin,

ja..es gibt reichlich sehr gute Kunstschmiede mit beeindruckenden Fertigkeiten.
Irgendwann werd ich mal zur Schmiedebiennale nach Kolbermoor oder Helfenstein (Tschechien)...das wär eine feine Sache.

...bevor man sich süße Katzenvideos anschaut... https://www.youtube.com/playlist?list=PLk7WPOothW031bJ2xRb_H_IlnaWsq9uvI hier eine Beitragsliste "Alltagskulturen im Rheinland" (da bin ich nicht wech, aber das besteht sicher handwerklich kein Unterschied). Da wird immer mal auch geschmiedet, einfach weil das ein zentrales Zulieferhandwerk für andere Gewerke war. Hier https://www.youtube.com/watch?v=jOS-1XWXRr8&list=PLk7WPOothW01iM_MZSwzZrF0X0p5sXjxg&index=12 ab 10:10 werden die Eisen gemacht... so kann man sich eine reale Schmiede der Zeit gut vorstellen-so wie ich sie kannte- nur im Vertrauen nicht so sauber und nicht so hell crazy..lag wohl am Kamerateam das frische Tünche und (zuviel!) Licht da ist.

Oppa hatte eine weiße Katze die ihm nicht von der Seite wich...weiss war sie nur an Feiertagen, sonst war das Fell grau joker. Ich erinnere auch, daß bei Arbeit in der Schmiede trotz gutem Kamin am Abend der Rotz immer mit "Schwarz" war. Diese Pechkohle brennt übrigens recht einfach an....wenn ich das Feuer zünden durfte, dann wurde ein Stück alter Milchkarton (tetrapack) einfach in Brand gesetzt und kopfüber in die Esse und quasi gleich mit Gebläse an unter frischer Kohle beerdigt. Als kurzes olfaktorisches "Guten Morgen Dorfbewohner!" kam dann der gelbe Qualm aus dem Schornstein bis nach 1-2 Minuten der Schwefelrauch zaghaft zündete. Nach weniger als 10Minuten war das Kohlenfeuer bereit. In längeren Pausen(über Mittag) kam ein Holzsknüppel in die Kohlen...mit der Glut daran ließ sich das Feuer in minutenschnelle wiederbeleben.

Gruß, ray

PS: Ich habe Lehr- und Fachbücher teils antiquarisch teils familiär…da steht zur Schmiede so Tacheles drin: wie eine Werkstatt auszusehen hat (Anordnung, Geräte, Sauberkeit) und wie die „beklagenswerte“ Realität insbesondere auf „dem Dorfe“ aussieht. Ist wie eine McDoof-Filiale mit einer Strassengarküche in einem asiatischen Moloch zu vergleichen. Es wird auch erwähnt, daß der Hufbeschlag zwar Jahrhunderte alt ist, aber erst effizient, berufswissenschaftlich „optimiert“ seit dem 1. Weltkrieg betrieben wird- fand ich überraschend aber irgendwie auch plausibel. Im gleichen Buch wird auch der E-Motor an jeder Maschine als moderner wirtschaftlicher Antrieb (gegenüber der Zentraltransmission) propagiert. Manch einer kringelt sich über diese alten -damals neuen- Binsenweissheiten... ohne Zweifel ergeht es jeder(!) technologie/Gewerk so, es muss nur hinreichend Zeit vergehen

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]