Pöleintrag zuverlässig verringern


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Geschrieben von huebi am 10. März 2024 12:35:47:

Als Antwort auf: Re: Motor mit 100 % PÖL bläst Abagase ins Kurbelgehäuse geschrieben von Manuel [ER] am 09. März 2024 11:15:49:

Moin Manuel.

Das große Problem beim Pölen ist der Kaltstart. Schlechtes Anspringen und Zünden sowie unvollständige Verbrennung bei kaltem Motor sind die Themen, die es zu lösen gilt.
Das Anspringen lässt sich durch intensiveres Vorglühen schon verbessern, bringt alleine aber nicht so wirklich die Lösung. Ewiges Orgeln und wenn er dann startet, kommt immer noch viel halbverbranntes Pöl hinten raus. Wenn der Einspritzzeitpunkt beim Pumpe Düse Motor noch deutlich auf früh, so etwa 16 Grad vor OT, gelegt wird, sieht das plötzlich gaaanz anders aus. Selbst um den Gefrierpunkt herum ist das Startverhalten dann plötzlich erstaunlich gut. Nicht perfekt aber gut genug. Nachglühen bis etwa 50 Grad Motortemperatur verbessern den Warmlauf nochmal deutlich.
Ich habe das Problem mit dem Pflanzenöleintrag beim TDI auch gehabt und durch das intensivierte Vorglühen und den drastisch vorverlegen Einspritzbeginn gut in den Griff bekommen. Das Ölwechselintervall von 10000 km ist unkritisch, sollte aber auch nicht überzogen werden.
Wie Du schriebst, lässt sich der Pöleintrag beim Kaltstart nicht vermeiden, mit diesen Maßnahmen aber gut eindämmen.

Ohne diese Änderungen könnte ich den Passat am Gefrierpunkt gute 7 Minuten Orgeln lassen, bis er dann sehr widerwillig angesprungen ist. Dadurch sind auch alle Kolbenringe festgegangen.

Meine Theorie zum Verkoken der Kolbenringe ist, dass der schlechte Kaltstart da schon einen großen Einfluss drauf hat. Unvollständige Verbrennung durch zu späten Einspritzfbeginn, auch bei warmen Motor, aber auch sehr viel dazu beiträgt. Die geringen Mengen unverbrannten Pöls können dann immer noch mehr Koks produzieren als unter Last wieder abgebaut wird. Normalerweise stellt sich da wohl ein Gleichgewicht ein weil auch reine Dieselmotoren Koks in den Nuten haben und die Ringe nicht klemmen.

Da quasi alle Motoren auf wenig NOx Emissionen abgestimmt sind, ist die Verbreitung grundsätzlich kälter als möglich wäre. Die Abgasrückführung abzustellen ist schon mal ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Da die Verbrennungstemperatur durch den späteren Einspritzbeginn auch nach dem Kaltstart gesenkt wird, hilft es da, den Einspritzbeginn grundsätzlich früher zu legen. Ist der zu früh, droht aber die Kolbenschmelze, ist er zu spät, bleibt zuviel Pöl unverbrannt.

Wo der Einspritzzeitpunkt optimalerweise liegen soll, lässt sich am besten auf dem Prüfstand ausmessen. Hamm wa aber nicht. Deshalb habe ich mir Drucksensorglühkerzen der 4V Pumpe Düse Motoren für die 2V Motoren umgebaut. Zusammen mit dem Kurbelwellensignal lässt damit der Verbrennungsschwerpunkt schon gut bestimmen. Dazu noch einen Beschleunigungssensor und der Prüfstand ist fertig

In ein paar Wochen mache ich mit dem Projekt weiter.


Viele Grüße,
huebi

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