Re: Trockeneismaschine zum Reinigen


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Geschrieben von Werner am 01. Januar 2024 15:42:36:

Als Antwort auf: Trockeneismaschine zum Reinigen geschrieben von Espace17 am 01. Januar 2024 12:11:50:

Moin Rudi,

Dir auch einen guten Start ins neue.

Die Geräte selbst kenne ich nicht aus der Praxix, aber da ich mit CO2 und dessen Verflüssigung zu tun habe, kann ich sagen, dass man für solche Anwendungen die Betriebskosten nicht unterschätzen sollte.

CO2 läßt sich im normalen Betrieb nicht flüssig halten. Die Hochdrucktanks blasen doch recht schnell ihren Inhalt in die Luft, wenn die Geräte nicht benutzt werden. Eine Verflüssigunsmaschine auf dem Hof wäre prinzipiell möglich, würde aber Unsummen verschlingen. Bei Bedarf baue ich Dir eine joker.

Es gibt zwei Systeme, Mitteldruck und Hochdruck. Theoretisch verschwindet das CO2 im Hochdrucksystem etwas weniger schnell, weil die Lagertemperatur höher ist und somit der Wärmeübergang an die Umwelt etwas geringer. Aufpassen aber mit den Behältern, die werden auf Anschaffungskosten hin optimiert und nicht auf Betriebskosten. Man kann sich die Behälter leihen, Fa. Linde, bestens vernetzt in Österreich, stellt Dir einen hin und Du benutzt ihn und läßt ihn wieder abholen. Kostet, wer hätte das gedacht. Auch Air Liquide ist in Österreich vertreten, aber nicht ganz so gut. Die Kosten dürften ähnlich sein. Man bezahlt im Prinzip die Energie, die für die Verflüssigung von CO2 aufgewendet werden mußte. Da kommt keiner dran vorbei.

Ehe also solch ein Gerät angeschafft wird - auch für die anderen hier - unbedingt das Einsatzprofil vorher klären. Für Einzelevnts kann das sich rechnen, dann leiht man sich aber besser das Strahlgerät auch nur aus. Wenn man ständigen Bedarf hat und Gewinn aus dem Reinigungsprozeß ziehen kann, dann lohnt die Anschaffung eines Gesamtsystems. Die Lagerbehälter sind mit Funk ausgerüstet und der freundliche Linde-Mann kommt auch tief in der Nacht und füllt wieder auf. Da hat man als Betreiber gar nichts mit zu tun, muß nur die Zufahrtmöglichkeit sicher stellen und . . . . . . die Ware natürlich auch bezahlen.

Die Lieferanten gehen kein großes Risiko ein. Wer nicht bezahlt, weil er blank ist, bringt den Lieferanten damit nicht um. Die holen postwendend ihren Kram wieder ab und verwenden auch das übrig gebliebene CO2 weiter. Da fackeln die nicht lange. Ich habs erlebt, wie wegen einer ausgebliebenen Zahlung auf einmal kein CO2 mehr da war.

Das zum Strahlen die Qualität nicht hoch sein muß, also keine Lebensmittelqualität und schon gar kein grünes CO2, liefern sich die Versorger regelrechte Preisschlachten. Wer kontinuirlich Menge abnimmt, hat gute Chancen, günstigere Preis auszuhandeln. Billig wird es aber nicht, das kann man vergessen.

Strahlen mit CO2 wird sehr schön, schafft aber nicht die Leistung, die Sandstrahlen (wesentlich billiger) bringt. Für bestimmte Anwendungen ist es genial, weil die Temperatur beim Aufprallen so niedrig ist, dass Lacke usw. super verschwinden, ohne dass das Material darunter in Mitleidenschaft gezogen wird.

Allerdings haben sich CO2-Strahler auch schon umgeschaut, wie lange sie in kritischen Bereichen draufhalten mußten. Wer vom Sandstrahlen kommt, kapiert das erstmal nicht. Ja, und dann sind wir wieder bei Verbrauchskosten.

Also lieber Rudi, Angebote einholen für das Strahlmedium, rechnen und wenn es sinnvoll erscheint, dann Gerät dafür aussuchen. Die nehmen sich wohl nicht viel.

Und laß Dir keinen Bären aufbinden, wie lange das Zeug im Behälter drin bleibt. Da wird gerne etwas geflunkert oder diplomatisch ausgedrückt "positiv gelabelt".

Gruß

Werner

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