Waldi noch mal wegen Glibber im Vergaser


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Geschrieben von Werner am 28. Juni 2023 13:39:04:

Moin,

wenn ich so Revue passieren lasse, wann der Ärger mit den Vergasern losging, dann paßt der Zeitpunkt zur Umstellung der Treibstoffe auf Alkohol. Ich mußte es natürlich auch gleich übertreiben und habe ein Gemisch von ca. E50 getankt. Meine Kawa läuft einfach wahnsinnig fett, braucht kaum Kaltstarter, braucht keine Beschleunigerpumpe (wie schon ausgeführt) und neigt rel. stark zum Rußen. Warum so fett? Ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus, dass man gedacht hat, dass das Sekundärluftsystem halt alles nachverbrennt, was noch brennen kann und dass keine Stickoxide entstehen.

Na jedenfalls hatte ich mit dem Magersaft Alkohol einen ziemlich großen Spielraum, wo die Karre noch lief, ohne dass man umbedüst hat. Der Verbrauch blieb gleich, was ja logisch ist. Und die Treibstoffkosten sanken etwas durch den Mischeinsatz von E85.

Motorradtanks sind fast immer aus Blech und dieses ist korrosionsanfällig. Die Tanks haben anscheinend innen noch eine Schutzlackierung, außen sowieso. Leider kann ich in den Tank nicht richtig reingucken. Nun habe ich gehört, dass es Lacke gibt, die sowohl Benzin, als auch Alkohol abkönnen, aber keine Gemische daraus. Hier gibt es anscheinend Wechselwirkungen - bin eher Laienchemiker.

Gestern habe ich den Rest aus dem Tank abgelassen und festgestellt, dass man durch die Brühe nicht durch schauen konnte. Sie war milchig und leicht gelb !

Es ist nicht das erste Mal, dass ich alte Mühlen wieder auf Trab bringe, sowohl meine, als auch die von Bekannten. Solch eine Brühe habe ich noch nicht gesehen. Der Außenlack am Tankstutzen ist auch weg, die Schadstelle wird aber durch den Tankteckel versteckt.

Hier mal ein Bildchen:

IMG-6633

Die Grundierung unter der blauen Farbe scheint nicht beeinflußt zu werden. Mein Gedanke ist jetzt folgender: die Innenlackierung (wenn es sie gibt) wurde durch Alkohol/Benzin angelöst und im Vergaser wieder abgeschieden. Den Glibber hatte ich auch ständig, aber nur bei gefülltem Vergaser.

Dieser Theorie steht entgegen, dass Du schreibst, das Pulverzeug sei nicht brennbar. Wäre es ein Lack, dann müßte es brennen.

Ich habe bei der Tankstelle 5 Liter E10 gekauft, sofort gemerkt, dass es gar kein E10 ist, sondern normales Eurosuper, und habe den Tank zweimal ausgespült und eine dritte, kleine Menge eingefüllt, die ich heute nach weiterem kräftigem Umschwenken ablassen will. Woher die gelbliche Trübung kommt, weiß ich nicht. Der originale Sprit ist jedenfalls nicht gelb gewesen, sondern farblos.

Noch kurz was zur Gemischaufbereitung der Vergaser: es gibt im W-Forum eine Anleitung, wie man sog. "Tuning Light" macht. dabei wird im Luftfilter der Schalldämpfereinsatz samt Tragesteg entfernt. Wie viel diese Maßnahme wirklich bringt, kann ich nicht sagen. Es geht schon rel. eng im Luftfilter zu, aber wenn ich rechne, komme ich auf ca. 5 Millibar Druckverlust, und das ist wirklich nicht die Welt. Da der Motor ohne den Lufi-Schalldämpfer "offener" klingt, empfindet das manch einer wohl als potenter. Man wird sehen. Auf jeden Fall ist ein Abmagern bei der Bedüsung nicht zu befürchten. Ich werde es ausprobiern, habe den Schalldämpfer nicht vollständig entfernt, sondern nur gelöchert. Die eigentlichen Filtereinsätze selbst bleiben eh, wie sie sind.

Evtl. besorge ich mir sogar noch kleinere Düsen, wenn dieses Öffnen nichts bringt. Das ist nicht ganz ohne Risiko beim Lufgekühlten, aber wenn ich beim Öffnen in die schwarze Nacht schaue, die sich mir präsentiert, meine ich doch, dass man es mit etwas weniger versuchen könnte.

Gruß

Werner


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