Re: Verbotskultur...


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Geschrieben von Joachim S am 26. März 2023 22:51:08:

Als Antwort auf: Re: Verbotskultur... geschrieben von Stephan H am 26. März 2023 18:59:47:

Hi Stephan,

ich antworte mal auf deine beiden letzten Beiträge in einem Rutsch, weil sich da viel überschneidet.

Rauchverbot. Ein schönes Beispiel. Das Verbot ist für mich ein Stück Freiheit. Das ist oft so, was für den einen ein Verbot (dem Arbeitgeber z.B.), kann für den Arbeiter ein Segen sein. Von daher sind Verbote nicht grundsätzlich was Schlechtes, aber ich glaub, da sind wir uns sogar weitgehend einig. Wie du sagtest, wenn sie mit Sinn und Verstand erfolgen.

Während ICH mir ja noch aussuchen kann, ob ich in eine Kneipe will, der Kellner kann es nicht so einfach. Und im Büro gleich garnicht.

Das Verbot war heiß diskutiert, inzwischen sind die meisten Raucher eher sehr entspannt. Gehen gern nach draußen und genießen die Luft, wenn sie wieder reinkommen. Und gehen auch zu Hause zum Rauchen auf den Balkon. Z.B. den Kindern zuliebe, oder einfach, weil die Bude dann nicht so stinkt. Ein Beispiel für eine gute Entwicklung, angestoßen durch ein Verbot? Ich meine, definitiv ja.

Ja, Öl und Gasheizungen verbieten ab einem Stichtag, ist diskutabel. Aber deine Idee, "wir versteuern fossiles Zeugs derart, dass die Leute freiwillig was Anderes machen"... Ich wäre dafür. Aber ich fürchte, das gäbe dann französische Verhältnisse in D...

Gerade die schlecht Verdienenden, die auf das Auto angewiesen sind um zur Arbeit zu kommen, und sich nicht mal schnell ein neues E-Auto kaufen können... Bla bla bla. Die AFD würde sich kringelig lachen und wäre nicht mehr aus der Regierung zu halten...

Auch wenn Politiker mitunter wüssten, was richtig wäre, sie können es nicht durchsetzen. Ausweg Diktatur? Nein Danke, in Diktaturen feiert die Verbotskultur fröhliche Partys...

Wie auch immer, das Verbrennerverbot ist schon fast wieder Geschichte, was von Habecks Entwurf am Ende übrig bleibt, wird ein Trümmerhaufen (oder ein mieser Kompromiss) sein. Das ist Fluch und Segen zugleich in Demokratien, es setzt sich nicht einfach einer durch, der irgendwas radikal angehen will.

Das Klima allerdings geht derweil den Bach runter. Ich seh das ziemlich ernst, und bin der Ansicht, dass wir einige der ominösen Kipppunkte wahrscheinlich schon erreicht haben, sie definitiv reißen werden, und es kein Zurück mehr geben wird.

Es gibt eben keine "Weltregierung", die irgendwas bestimmen könnte, damit es besser wird. Alles gehorcht Sachzwängen, und die geben eine üble Richtung vor... 50 Meter Anstieg Meeresspiegel, abschmelzen allen Festlandeises, Methan und noch mehr CO2 kocht aus den Meeren aus...

Wenn uns noch irgendwas den Arsch rettet, dann werden es vermutlich "Großtechnologien" sein. Bestimmt keine Aufforstungsprojekte, so nett und sympathisch die auch sind. Mag sein, dass damit wieder jemand viel Geld verdient. Aber auch da werden Menschen wieder Lohn und Arbeit finden.

Wir verbrennen halt seit gut 100 Jahren Zeugs, was sich über Hunderte von Millionen Jahren in der Erde abgesetzt hat und aus dem Kreislauf war. Die Größenordnung dessen, was man mit Bäumen akut davon wieder einfangen könnte, ist deprimierend klein.

OK, führt jetzt weg vom Thema, aber musste mal raus ;-)

Gruss Jo

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