von der 35 Stunden Woche bin ich weit weg...


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Geschrieben von Johannes D am 18. Mai 2018 08:57:35:

Als Antwort auf: Re: Es ist nicht die Unbequemlichkeit geschrieben von Uwe FDS am 18. Mai 2018 07:45:44:

Servus Uwe,

ich bin als Softwareentwickler tätig, mittlerweile seid über 10 Jahren. In allen Betrieben in denen ich
gearbeitet habe war die 40 Stunden Woche angesagt, teilweise mit Vertrauensarbeitszeit und wenns
was "Dringendes" gibt oder ein Termin einzuhalten ist wirds auch mal deutlich mehr.
Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich einige die in großen Industrieunternehmen arbeiten, da wird von
den Vorgesetzten / Kollegen erwartet, dass Überstunden geleistet werden, wer das nicht macht,
fällt auf (ich will die Namen jetzt nicht nennen, weil meine Information ja nur Hörensagen ist).

Aber ich muss Waldi schon zustimmen, die Zeit wird immer kostbarer. Jetzt hab ich das große Privileg
im Homeoffice arbeiten zu dürfen, dh ich spare mir jeden Tag 40 bis 90 Minuten Fahrzeit (auf dem Land
gehts trotzdem nicht ohne zwei Autos).

Um beim Beispiel mit den Kartoffeln zu bleiben, ich verbringe die Freizeit gerne zusammen mit meiner
Familie. Meine Kids sind noch zu klein um längere Strecken mit dem Fahrrad zu fahren (ja gut, der große
schon, aber der wohnt nicht mehr daheim).
Fahre ich also jetzt mit dem Fahrrad Einkaufen, kann ich keines der Kinder mitnehmen weil ich den Platz
für die Einkäufe benötige. Ich wäre so 1,5 Stunden mindestens unterwegs und könnte an diesem Tag
dann nur noch das Abendessen zusammen mit meinen Kindern erleben (aber auch nur, wenns im Super-
markt ruhig ist und ich nicht zu lange an der Kasse warten muss).

Fahre ich alleine mit dem PKW reicht mir die Hälfte der Zeit, oder ich nehme die Kids mit (dann dauert es
länger).

"Früher" war das anders, da wurde vom Familienernährer nicht erwartet das er sich mit den Kindern be-
schäftigt, und auf Grund seiner Erziehung wollte er das auch oft nicht, oder nur zu "Show-Zwecken".
Mit Sicherheit könnten wir auch unser Leben umkrempeln. "downsizen" und müssten dann viel weniger
Zeit mit dem Broterwerb verbringen. Das wäre dann aber nicht mehr unser Leben,oder unsere Art zu
leben. Man entwickelt sich ja weiter, vieleicht ist das in 10 Jahren anders.

Bei vielen Verwandten / Bekannten ist mir zB schleierhaft warum diese für Ihr Auto so viel Geld ausgeben
statt es in Ihr Haus / in Ihre Wohnung zu stecken. Was helfen mir zwei BMWs vor der Türe wenn ich auf
der Toilette nicht mal warmes Wasser habe?

Die Prioritäten unterscheiden sich eben, das ist es doch, worauf es oft hinausläuft. Die Kapazitäten fehlen
um alles zu erledigen / umzusetzen also setzt man Prioritäten und einiges fällt dann eben "hinten runter".

cu

Johannes D.

PS: Zur 35 Stunden Woche bei sonst gleichen Bedingungen würde ich nicht nein sagen, mit dem viertel an Gehalt das fehlen würde kämen wir schon irgendwie klar, aber meinem Arbeitgeber fehlen eigentlich jetzt schon Entwicklerstunden...

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