Also gut, nochmal


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Geschrieben von Werner am 24. April 2018 10:25:03:

Als Antwort auf: Dann lies einfach mal die Bauvorschriften geschrieben von Werner am 23. April 2018 20:35:27:

Bin etwas benervt, sorry


Der Landestoß bei UL-Flugzeugen muß 1g aushalten. Das wird jetzt mit den neuen Vorschriften möglicherweise revidiert, ich weiß es nicht. In der Fassung, die ich habe, steht es noch so drin. Wenn ich noch zu dem Bau meines Flugzeuges komme (also zum Neubau), sind bis dahin schon die neuen Gewichtsklassen durch und es wird einfacher.

Bei Sportflugzeugen ist das nicht so: Eine Cessna kann man auf den Boden fallen lassen, ohne daß sie es einem krumm nimmt. Ein Buschflugzeug !

Bei der Piper ist das schon nicht mehr ganz so. Die PA28 hat häufig Schäden an der Fahrwerksbefestigung, die sich bis in die Tragfläche ziehen. Den vorgeschriebenen Wert kenne ich nicht, ich denke aber nicht, daß beide Hersteller nur nach Vorschrift bauen.

Bei Tests, die ich gesehen habe, wird die Maschine aus definierter Höhe fallen lassen und danach muß noch alles maßhaltig sein.


Somit also nochmal genauer: Beim ULTRALEICHTFLUGZEUG (!) sollte man bei der Landung tunlichst auf die Vermeidung von harten Stößen achten. 1g ist nicht nichts, beim Aufsetzen streichelt man ja quasi nur die Bahn, aber wenn man die Karre einfach auf den Boden trampelt, sind Fahrwerksschäden schnell passiert.

Repariert sind sie aber meist auch rel. schnell. Habe schon an diversen Reparaturen mitgewirkt. Da ULs nicht den Vorschriften des LBA unterliegen, darf man sowas ja auch selbst machen.


Der Gesetzgeber fordert Mindestlastvielfache, um die der Hersteller nicht drumrum kommt. Damit sind die sog. Manövergeschwindigkeiten auch festgelegt.

Fliegt ein Flugzeug mit dem doppelten der Mindestgeschwindigkeit und der Pilot überzieht es mit brutaler Gewalt, dann bauen sich rechnerisch die vierfachen Kräfte auf. Der Fahrtmesser des Flieger bekommt dort eine Markierung. Bis dahin sind noch volle Ruderausschläge erlaubt, jenseits nicht mehr.

Will der Hersteller diese Geschwindigkeit nach oben verschieben, so muß er das Lastvielfache entsprechend vergrößern.


Die Lastvielfachen und die Sicherheiten in der Berechnung werden oft verwechselt. Vielleicht ist mir das jetzt weiter oben passiert. Beides bietet natürlich Sicherheit, aber auf die Berechnungen müssen in der Tat noch einmal 20 oder 30 % Sicherheit drauf. Das gilt für die Schrauben am Motor genau so, wie für den Tragflächenholm.


Apropos Fahrwerk, wenn ich die Bugradfahrgestelle von manchen ULs sehe, verliere ich das Vertrauen. Deshalb habe ich die SD1 auch als Spornradflieger gewählt und nicht als Dreibeinfahrwerk. Wenn bei dem Ding das Bugrad abknickt, liegste auf dem Propeller und kannst nichts mehr machen. Da nehme ich lieber die schwieriger zu steuernde Variante.


Gruß

Werner

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