Seid Ihr so leistungsverwöhnt?


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Geschrieben von Obi am 07. Februar 2018 10:03:16:

Als Antwort auf: Re: W124 250TD Bj. 1988 - das perfekte Pöl-Auto? geschrieben von pölpot am 07. Februar 2018 08:54:09:

Moin pölpot,
400, oder 450kg hinten dran und mit 66kW zu schwach motorisiert? konfus

Der Doppel-S (2,1WBX, 68kW) meiner inzwischen längst Ex-Freundin Uli ging mit einem Autotransportanhänger und einem verunfallten Peugeot 205 da drauf immer noch vernünftig vorwärts.

Dem "das ich" habe ich den Schlacht-CX mit seinen 1405kg auf einem 600kg (ha ha, der hatte irgendwie doch 600kg mit Mehrwertsteuer...) schweren Anhänger von mir bis kurz vor Leipzig gezogen. Mit einem JX, der ja mit 51kW noch weniger Dampf auf den Kessel bringt. meine T3s lachen sich sich mit 450kg hinten dran einen Ast. Jedenfalls nenne ich das einmal keine Nennenswerte Anhängelast.

Haben die Benze irgendein grundsätzliches Beschleunigungsproblem oder bin ich berufsbedingt einfach entspannt, wenn es einfach einmal langsamer vorwärts geht?

Ich habe da keinen Vergleich unter den PKWs, denn die einzigen Benze, die ich mit Anhänger gefahren habe, hießen Actros 1840 (mit der unheimlich nervig künstlich klappernden "Telligent"-Schaltung, welche ursprünglich "EPS" - wohl für "Extrem Penetranter Schepperkasten" hieß) und 814.
Der 814er mußte dann aber echt bis zum oberen Ende des grünen Bereichs gefahren werden, um vorwärts zu kommen. Die Spreizung der spärlichen 5 Vorwärtsgangstufen läßt einfach nichts anderes zu, denn nach dem Schaltvorgang landet man dann auf ca. 60% der vorherigen Drehzahl am unteren Ende des grünen Bereichs.
Tut mir in der Seele weh, wenn der Motor kalt ist und es gilt, den moderat ansteigenden Berg von Bocksberg nach Marzelstetten zu befahren. Da allerdings die Wassertemperatur bald oben ist, ist man durch den kritischen Bereich auch schnell durch.

Vielleicht hilft es ja, einmal auszurechnen, ob du in einem Drehzahlbereich fährst, in dem verwertbares Drehmoment erzeugt werden kann? Oder einen Drehzahlmesser einbauen, denn auch beim Benz wird eben auch nur bei einer Drehzahl von ca. 4500/min die maximale Leistung bereitgestellt, darunter geht es unter Umständen leistungsmäßig schnell in den Keller.

Beispiel: Der VW-Motor CS hat eine relativ moderate Drehmomentüberhöhung, der macht zwar 103Nm bei 2000/min (21,6kW), und dann bleibt halt bis zu einer Drehzahl von 4200/min ein Rest von 84% des maximalen Drehmoments stehen, was dann gleich bärenstarke 37kW ergibt. Wenn man da immer auf der DRehmeomentwelle schwimmt, ist man vielleicht sparsam unterwegs, aber aufgrund der weit gespreizten Gangstufen - unter Umständen nur 4 an der Zahl - kommt dann eben in den größeren Gangstufen keine besonders große Zugkraft mehr heraus.

Manche Hersteller bieten dann auch noch unterschiedliche Achsantriebsübersetzungen an, für Anhängerbetrieb gerne einen Fetzen kürzer.
Das gab es jedenfalls im LT Typ 281. Wobei beim zufällig auch 68kW starken 1G der "lange" Achsantrieb mit 4,08 schon verdammt kurz ist.
Da fährt man im größten Gang bei Nenndrehzahl 3500/min erst 100km/h, während die Endgeschwindigkeit von 125km/h eigentlich eine 6. Gangstufe zur Reduktion der Drehzahl und damit der Lärmentwicklung sinnvoll erscheinen läßt.
Eine noch kürzere Gebirgsübersetzung gab es übrigens auch noch.
Ich müßte nachsehen, ich meine, daß dann die Auflage "2500kg Anhängelast bis 10% Steigung" auf "2500kg Anhängelast bis 12% Steigung" geändert werden konnte.

gRuß,
Obi

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