Re: was kostet denn die kommerzielle Dienstleistung?
Geschrieben von r.lang am 01. Februar 2018 23:06:58:
Als Antwort auf: Re: Mit Trockeneis kannst Du nicht entrosten! geschrieben von waldi am 01. Februar 2018 11:12:40:
Hallo Waldi,
wenn man mal eine Karosse kpl. entrosten will, ist es wohl besser die Aufgabe einem professionellen Dienstleister zu überlassen. Es gibt wenig Gelegenheiten sein schwer verdientes Geld effizient einzusetzen.Da können die vorarbeiten wie das Zerlegen und bearbeitungsfähig machen selbst erledigt werden.
Dann den Rosteimer zum Strahlen weggeben. Nach dem strahlen wird die Kutschenkarosse gleich mit einer Grundierung konserviert, das macht der Dienstleister ebenfalls.
Dann kommt das bearbeitete Halbzeug wieder zum Auftraggeber, da kann dann mit entsprechenden Blechteilen die Rostschäden beseitigt werden. Konservierung kann nach den Schweissarbeiten mit kleinem Sprayequipment ergänzt werden. Danach halt Finich aufbauen und die Karosse soweit vorbereiten das sie klp. lackiert werden kann.
Anschliessen kann der gesamte Kruschel wieder zusammengebaut werden, und gut ist.
Auch wenn jetzt wieder alle stöhnen, schon wieder der, die Strahlerei ist einfach ne Drecksarbeit. Diese ohne entsprechende Einrichtung und Entstaubung zu leisten erfordert sehr tolerante Nachbarn oder andere davon betroffene Zeitgenossen.
Ich weiß wovon ich hier schreibe, das Strahlequipment habe ich noch im Store, damit haben wir Entrostung auf dem Schiff gemacht, das waren jedesmal wuchtige Drecksorgien unter freiem Himmel. Da wurde vorher mit dem Druckluftbetriebenen Nadelhammer der grobe Rost in möglichst grossen Brocken gelöst und entsorgt. Danach gings dann mit dem Sandstahler weiter, das Strahlmittel gemahlene Kupferschlacke wurde mindestens dreimal verwendet. Die Worker waren trotz Schutzkleidung und Schutzausrüstung hinterher immer mehr als ne Stunde damit beschäftigt ihre Haut wieder sauber zu bekommen.
Die haben nur unter schwerem Atemschutz arbeiten müßen. Teilweise haben wir zusätzlich mit Gebläsen den Arbeitsbereich freigeblasen um überhaupt ne Sicht auf die Arbeitsstelle zu haben.
Wer das alles für ein Objekt realisieren will sollte in die Weiten der Prärie ausweichen. Für unsere Arbeiten hatten wir einen Liegeplatz auf der Elbe, an dem im Umkreis von 1Km keine Nachbarn waren die man mit dem Staub belastet hätte.Hier in D selbst in einem Industriegebiet wird da auf wenig Verständnis gestoßen. Ein kleiner Strahldienstleister hier in unserer Gegend hat nach ca. 1 Jahr trotz guter Auftragslage die Segel gestrichen. Trotz aufwendigen Entstaubungsanlagen waren die Beschwerden aus der Nachbarschaft beeindruckend.
Hier in der Gegend gibt es eine Firma die professionell ganze LKW mit Auflieger in die Strahlhalle stellen kann. Die haben alles professionell eingerichtet, und können so sehr effizient alle notwendigen arbeiten ausführen. Die haben auch schon Oldtimer wie die Adenauerbenze aufgearbeitet. Bei denen kann man sich ja mal erkundigen was die für die Dienstleistung haben wollen.
Den Auftragsumfang muss man halt in einem solchen Fall abstimmen.
Für kleine Strahlarbeiten kann man Strahlsaugeinheiten nutzen. Doch einfach ist das auch nicht. Das ist ne kleine händisch transportable Strahkabine die mit entsprechenden Anpassungsmaßnahmen kleine Areale für Strahlarbeiten zugänglich macht.Statt Papier wird dort mit Abdeckfolien oder Teppichbodenstücken abgedeckt um den Wirkbereich einzudämmen.
Sinnvoller Weise nimmt man dann ein Edelkorund als Strahlmittel mit weniger Druck dauert das Strahlen halt etwas länger. Das Strahlmittel kann durch sieben, waschen und trocknen mehrfach wiederverwendet werden.
Wenn du eine Karosse zum Strahlen vorbereiten willst ist es sinnvoll so nenn Grilldrehspiess zu bauen, mit dem die Karosse in alle mögliche Positionen zu drehen ist, das ganze so konstruiert, das die Vorrichtung mit lenkbaren Rädern versehen ist, und auf einen PKWtransporter passt.
So nun Du.
freundliche Güsse
rainer
- Das hätte ich ja auch gemacht. waldi 02.02.2018 16:18 (0)