Re: definier mir bitte "und einer christlichen Einstellung"


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Geschrieben von Gullideggl am 29. Januar 2018 12:33:45:

Als Antwort auf: definier mir bitte "und einer christlichen Einstellung" geschrieben von Obi am 29. Januar 2018 11:34:55:

Hallo Obi,

das klingt nach vernünftigem Menschenverstand. Man braucht nicht angesichts von Flüchtlingsströmen in Hilfsreflexe verfallen, pauschale Abwehrhaltung ist aber auch Mist. Mir geht es da auch wie dir, ausgenutzt wird man schnell. Man glaubt nicht, wie viele Freunde man haben kann, wenn man im Besitz einer Hebebühne ist... Aber das sollte die generelle Grundhaltung, gerne zu helfen, nicht ändern. Ist ein Spagat. Und so ist es eigentlich überall.

Wäre doch die Frage: wie packt man das in eine gesamtgesellschaftliche Ordnung bzw. wie ändert man die bestehende?

Ich habe hald die Vermutung, dass die Migration von oben herab stark ausgenutzt wird. Je mehr Flüchtlinge das auch ausnutzen, umso besser ist das für die Herrschenden. Dann zeigt das Volk auf den Feind, den es noch sehen kann und arbeitet seine Empörung daran vollständig ab.

Es ist ein riesiger Unterschied, ob jemand gegen die Aufnahme von Flüchtlingen ist, weil er die Sache insgesamt hinterfrägt. Weil er vielleicht sieht, wie die Obrigkeit selbst eben diese Flüchtlingsströme verursacht (Deutschland und weitere Staaten unterstützten Al-Kaida-Ableger in Syrien als Opposition zu Assad. Man hat dort Islamisten unterstützt. DAS ist krank. Im Übrigen erzählt man uns, die Leute dort würden vor der Syrischen Regierung fliehen...). Dann sagt man "uuuups, Flüchtlingsstrom. Was tun? Willkommenskultur!" Das ist zynisch und eine Frechheit gegenüber allen Beteiligten. Grenzen öffnen ist doch ganz offensichtlich NICHT die Lösung. Sie zu schließen aber auch nicht.

Jetzt fragt euch mal: was wird in der öffentlichen Debatte nie nennenswert debattiert?

Hat schonmal jemand drüber nachgedacht, dass die Flüchtlinge und alles was an ihnen als störend empfunden wird, in Form von Spaltung ausgenutzt wird? Auch dann, wenn wir beschwichtigt werden! Das ist kein Widerspruch, sondern zynischer Dreck oder meinetwegen Gutgläubigkeit von Politikern, die es nicht besser wissen.
Warum braucht man diese Unordnung, diese tendenzioelle Abwehrhaltung gegenüber muslimischen und Afrikanischen Ländern? Um vielleicht auf längere Sicht DOCH die Grenzen zu schließen und das auch ohne große Widerstände auch durchziehen zu können? Hallo! Die Balkanroute wurde bereits mit Zäunen versehen. Europäische Willkommenskultur? Nordafrika soll auch dicht gemacht werden, das dürfen aber dann die dortigen Machthaber übernehmen und wir sind aus dem Schneider, verdienen noch dran, weil wir die Technik liefern. In 15 Jahren fahren wir nicht nur autonom, sondern die Drohnen an der Grenze töten dann autonom jeden, der es versucht, überzutreten. Mir riecht das verdammt nach Verfestigung der bestehenden kapitalistischen Ordnung: Zentrum und Peripherie. Und die Fremden im Land sorgen ob sie es wollen oder nicht für eine gewisse Unordnung und Spaltung. Dabei will ich gar keine Schuldzuweisung vornehmen, im Gegenteil. Diese Menschen werden ohne es zu wissen ausgenutzt.

Je mehr hier die Fremden wahrgenommen werden als störend, desto mehr sinkt die generelle Solidarität mit z.B. muslimischen Ländern. Noch ein Terroranschlägchen hier und dort und schon passt das, man schaut dann gar nicht mehr genau hin, wie das kapitalistische Zentrum mit der Peripherie verfährt. "Sind ja eh alles Barbaren..." denkt der ängstliche Teutsche.
Vielleicht sollte der mal kapieren: wir sind alle mehr oder weniger Opfer dieser Scheiße. Solidarität ist angesagt, nicht Feindschaft.

Hole ich das alles zu weit her?

Grüßle Jo

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