Re: Früher gab es keine Abholzeiten...


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Geschrieben von Horst E am 18. Januar 2018 22:58:23:

Als Antwort auf: Re: Früher gab es keine Abholzeiten... geschrieben von Johannes D am 18. Januar 2018 14:40:35:

Hallo Johannes,

Das war nicht als Vorwurf gedacht. Mir fällt nur manchmal auf wie viel sich doch geändert hat seit meiner Schulzeit und wie sehr manche Leute das inzwischen für selbstverständlich halten.

Bei uns (aktuell bei meinen Eltern) liegt der Kindergarten mitten im Wohngebiet. Stadt ist das Kaff aber nicht. Die Eltern der Kindergartenkinder fahren zwischen 100m (nicht übertrieben!) und maximal 1000m und nicht wenige davon fahren dann gleich wieder heim (meine Beobachtung). Das ist nicht Papa mit der Familienkutsche der schnell noch die Kinder hinfährt und dann zur Arbeit, nein das ist Mutti mit dem Zweitwagen die den sonst nur noch zum Einkaufen benutzt (aber noch nicht so früh am morgen).
Kann schon sein daß da auch ein paar dabei sind die ihre Kinder von weiter her bringen, da hab ich dann auch nichts dagegen. Tatsache ist, daß obwohl die absolute Mehrheit der Kinder aus der unmittelbaren Umgebung kommt und das ganze eine Tempo 30 - Zone ist, daß man morgens am Kindergarten praktisch keine Fußgänger sieht.

Hier in Heilbronn wo ich wohne ist die Sache ganz clever gelöst. Da der Haupteingang des Kindergartens an dem ich morgens vorbeifahre zu einer Hauptverkehrsstraße hin liegt (nix wirklich wildes aber es kommen halt ständig Autos), kann man dort nämlich gar nicht parken. Selbst anhalten ist im Umkreis von über 100m nicht möglich. Das hat dazu geführt daß die Eltern mit ihren Kindern und teilweise auch Kinder alleine gelernt haben zu Fuß zu gehen. Und ich habe gehört daß bisher noch alle wieder nach Hause gefunden hätten.

2km war übrigens mein Schulweg in der ersten und zweiten Klasse und ich war nicht derjenige mit dem längsten Weg. Fahrrad war nicht drin, denn mein Schulweg ging die Hauptstraße entlang bis zum alten Ortskern und wir mussten halt lernen auf dem Gehweg zu bleiben und die zwei vorhandenen Fußgängerampeln zu benutzen. Den "Fahrradführerschein" durften wir erst später machen, danach durften wir offiziell erst mit dem Fahrrad fahren, was ein ziemlicher Umweg war, denn dann fuhren wir durch die Wohngebiete. Das hätte trotzdem niemanden auf die Idee gebracht sein Kind mit dem Auto hinzufahren, was auch nicht ging, denn da gab es ebenfalls überhaupt keine Möglichkeit anzuhalten.

Das Thema Schulbus kam sowieso erst in der Realschule auf, weil dann auch die Kinder aus den Nachbargemeinden anreisen mussten und das ging dann nicht mehr zu Fuß. Aber auch da kam niemand mit dem Auto, denn der einzige der da direkt vor die Tür fahren durfte war der Schulomnibus und sonst keiner. Ok, für die Feuerwehr hätte man wohl eine Ausnahme gemacht, aber auch nur wenn es gebrannt hätte.

Und die Zeitersparnis braucht sich auch auf wenn eines der Kinder in der morgendlichen oder mittäglichen Hektik angefahren wird.

Das sind halt so Sachen an die ich denke wenn sich Leute beschweren daß bei ihnen zu viel Verkehr wäre und insbesondere an der Schule zu viele Autos fahren.

Gruß Horst

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