Noch mein Senf, T5 und T5 sind wohl nicht gleich


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Geschrieben von Obi am 22. Oktober 2017 16:36:44:

Als Antwort auf: Re: OT: Bulli welcher T5 ist gut? geschrieben von Gerd am 22. Oktober 2017 14:26:37:

Hallo Gerd,
ich hatte das Vergnügen, dreierlei T5 zu fahren, die wohl unterschiedlicher nicht sein können.

Mein Chef hat seinen 2003er mit AXE-Motor, der den Ruf einer Mimose hat.
Ein Freund von mir, der für seine Firma immer wieder bei uns vorbeikam, bemerkte gegenüber meinem Chef einmal: "Schorsch, was ist los? Ich bin da und Dein Auto steht zusammengebaut und betriebsbereit auf dem Hof!"

Aus der Erfahrung, daß der Wagen von meinem Chef sehr oft beackert werden muß, habe ich auf der Suche nach einem Wagen für meinen Bruder ein wenig zur Seite geschaut.

Letztes Jahr ging dann auch ein von der Karosserieform gleiches, aber ansonsten sehr deutlich anderes Auto über den Tisch.

Der AXE krankt wohl daran, daß er sehr viel Leistung aus seinem Hubraum holt.
128kW aus 2461cm³ sind nun mal ein gutes Viertel mehr als die 77kW des Motors AXB aus 1896cm³. Bei gleicher Drehzahl, wohlgemerkt.

Der 2004er meines Bruders hat im Gegensatz zum Auto meines Chefs wohl nicht die ganze wenig sensible Belegschaft ertragen müssen und vielleicht auch nicht so viel Kurzstrecke gesehen.

Mein Chef hat einen Teil seines Wegs zur Arbeit mit mir gemeinsam gehabt und hat mich, als ich meinen T3 mit JX hinten drin schon wieder piano heruntergefahren habe, mich mit fast kalter Maschine gerne überholt, als ich eben gemütlich vom Ortskern Buttenwiesen heraus unterwegs war und er hinter mir links herum einbog. Gut tut das dem Motor sicher nicht. Bei ca. 170 000 hatte der AXE dann auch ein häßliches Loch im Kurbelgehäuse und seitdem einen anderen Motor.

Der meines Bruders hatte bei Kauf 174 800 km drauf, inzwischen sind 15 Monate vergangen und der Kilometerzähler steht bei 188 000km.
Außer Öl auffüllen und leider Kühlwasser auffüllen bis jetzt ein ärgerfreies Auto.
Wenn der AXB schon einen Abgasrückführkühler hat (ohne den vor KAuf nachgerüsteten DPF war das ein Gelbplakettenauto), muß ich wohl sehen, daß der neu kommt. Offenbar zerreißt es den wohl gerne.

Was das Getriebe angeht, habe ich gehört, daß die Fünfganggetriebe der 1,9-Liter (Sechsgang gab es bei diesen Motoren nicht) eher unspektakulär sein sollen, während die Sechsganggetriebe mit einem Achsantrieb für die Gangstufen 1 bis 4 und einem separaten Achsantrieb für die Gänge 5, 6 und den Rückwärtsgang wohl mehr Ärger machen.

Ob der meines Bruders noch das erste Getriebe drin hat, weiß ich nicht, der vom Chef jedenfalls hat bei der Generalüberholung vor einigen Jahren auch das Getriebe gegen ein überholtes ersetzt bekommen.

Auffällig jedenfalls ist, daß der Wagen von meinem Bruder relativ unspektakulär beschleunigt, während der vom Chef früher von unten heraus beim Tritt auf´s Gas bei 1200/min schon gut antrat und dann ab 1500/min losmarschierte, daß man sich in den Schritt fassen mußte, um nachzuprüfen, ob man denn nun ein Männlein oder Weiblein ist.
Inzwischen geht beim Chef seinem AXE unter 2000/min irgendwie kaum noch etwas.
Kilometerstand Fahrzeug: ca. 320 000.

Der ortsansässige Teilehändler sagte dann noch, daß ich aufpassen muß bei den 2l-Vierzylindern, denn angeblich klopfen die gerne den Antriebssechskant für die Ölpumpe rund.
Beim 1,9l wird laut Aussage der Meister beim VW-Händler in der Nachbarschaft die Ölpumpe mit einer Kette angetrieben, die wieder relativ unspektakulär sein soll.
Ein befreundeter, ehemaliger Meister vom VW-Händler meinte noch, daß der AXB einer der haltbareren T5-Motoren sei. Der hat dann eben nicht so wahnsinnig viel Dampf auf dem Kessel, aber dafür muß man den dann auch nicht so oft absaugen.

Beim T4 fällt mir noch ein, daß mein Nachbar einen mit dem AXG-Motor (2,5TDi, Verteilerpumpe und 111kW) hat, und die Nachbarin ist so stolz darauf, daß da bei 186 000 km ein Tauschmotor hineingekommen ist.
Ich frage mich eher, warum der eigentlich ausreichend große Motor bei weniger als 200 000 km schon platt war.
Mein T3 Syncro hat übrigends einen JX drin hängen, der mit knapp 244 000 km noch der erste ist (Motornummer steht im österreichischen Typenschein, hinter der Seriennummer ist kein X eingeschlagen und sonst sieht das Ding auch nach einem arbeitsreichen Leben aus, in dem dem Motor wenig geschenkt wurde).
Verschlissen ist er, ja. Aber nicht so hinüber, daß er unrettbar wäre. Schauen wir einmal, wie lange ich mit dem noch fahren kann. Zielvorgabe: die 300 000 k knacken.
Ich selbst schwöre ja eh auf den Heckmotor.
Und im Zweifelsfall kann an sich, wenn man denn einen Frontmotor haben will, auch etwas japanisches kaufen.
Eventuell sind die in der Pannenstatistik besser.

Letzten Endes spielt, wie ich eingangs dargestellt habe, aber wohl auch die Kombination aus Sensibilität des Fahrers und die Kompetenz der betreuenden Werkstatt eine Rolle.

gRuß,
Obi

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