Schon richtig !


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Geschrieben von Werner am 03. Oktober 2017 14:05:31:

Als Antwort auf: Re: Irgendwann kriegst Du Deinen Tränengasmotor geschrieben von Hanomedes am 02. Oktober 2017 22:20:51:

Moin,

ist mir auch klar. Und NH3 ist auch gar nicht so gefährlich, wie es riecht. Die Reizschwelle liegt noch so weit unterhalb der Gefährdungsschwelle, daß man es eben auch als Reizgas einsetzen kann, ohne gleich die Leute schädigen.

Es ist viel Emotion dabei und ich fürchte, daß der oder die Autofahrer auch aus diesen Emotionen das ganze ablehnen wird. Irgendwas leckt immer mal und wenn das kleine Mengen Brenngas sind, nimmt man die nicht so wahr - das ist real gefährlicher und hat schon zu Unfällen mit Todesfolge geführt, aber emotional ist es halt relaxter.

Ich habe ein paar Anlagen für Ammoniak gemacht. Wir haben es bei den Lageranlagen für die Kraftwerke so hingekriegt, daß es nicht gestunken hat. Die Leute hatten mächtig Bammel vor dem Zeugs und wollten bei den Schulungen ständig wissen, was ihnen denn passiert, wenn sie sowas einatmen. Die dollsten Gerüchte gab es da. Wir haben alles erklärt und dann inoffiziell den Tip gegeben, kleinere Wolken oder auch Pfützen mit Ammoniakwasser so lange konsequent nicht zu beachten, bis der Geruch weg ist.

Bei den Kälteanlagen aber haben wir immer den Gestank in der Bude. Das hat noch nie geklappt, Kompressoren usw. so abzudichten, daß man nichts riecht. Zum Teil ist schwierig, das Personal für Kontrollgänge da überhaupt hinein zu bekommen. Auf den Gastankern wird der Kältemaschinenraum gerne zum Schmuggeln von hochprozentigem benutzt, weil der Zoll um diesen Raum auch eher einen Bogen macht.

Sodann habe ich mal gesehen, wie eine Kälteanlage einer Großschlachterei sich durch einen Fehler komplett entleert hatte. Die Füllmenge weiß ich nicht mehr, das waren aber einige hundert Kilo. Ich war nicht währenddessen dabei, aber wir wurden herbeigerufen. Die Firma stand etwas abgelegen im Grünen am Hang mit schwacher Steigung. Da wo die Wolke erst den Hang runtergesuppt war und dann vom Wind etwas seitlich weggetragen wurde, stand nichts mehr ! Kein Gras, keine Pflanze, das Grün entgrünt. Nicht schwarz verbrannt, sondern ganz gruselig ausgeblichen, schwer zu beschreiben. Durch die sehr gute Wasserlöslichkeit war der Stoff auch in den Boden gezogen und müffelte noch nach Stunden so richtig fies. Ich glaube kaum, daß Würmer usw. das überlebt haben.

Ähnliches wurde mir auch mal berichtet von einem leckgeschlagenen Eisenbahnkesselwagen, der bei einem Stop des Zuges auch mal so eben ein Stück Natur vernichtet hat.


Was ist, wenn der Ammoniakverbrenner nicht zuverlässig zündet? Ein paar Aussetzer und der Hintermann muß schnellstens eine Abbiegung suchen. Dann die ganze Technik für den Transport vom Erzeuger zur Tanke und weiter ins Auto. Da zischt es doch an allen Ecken und Enden.

Aber egal, es lebe die Vielfalt und man soll nichts schon ablehnen, was noch nicht getestet wurde.

Gruß

Werner

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