Speziell hoch transformieren


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Geschrieben von Obi am 03. Oktober 2017 10:06:43:

Als Antwort auf: Treibstoffproduktion geschrieben von rainerZ am 02. Oktober 2017 08:04:55:

Moin Rainer und Werner,
Ich will da jetzt auch noch meinen Senf dazu geben.

-Stromerzeugung

ja, je nach verwendetem Prinzip kommt man da auf einen Wirkungsgrad zwischen 30 und 55%, So ein AKW wie Gundremmingen kommt auf ca. 30%, weil die Prozeßtemperaturspanne im Clausius-Rankine-Prozeß einfach mal den Wirkungsgrad vorgibt.
Wenn man eben bei Nutzung der Atomkraft mit einem halbwegs in den erträglichen Bereich der Strahlensicherehit kommen will, muß man aber über den Temperaturgradienten, den der Zwischenkreis mit seinem Wärmetauscher eben mit sich bringt, und den Umstand, daß eben ab einer Temperaturobergrenze, ab der die Materialen eben rapide an Festigkeit verlieren, aufhören, damit es einem die Bude nicht zerlegt.

Kohlekraftwerke, die im Prinzip denselben Prozeß fahren, aber die Beheizung anders bewerkstelligen, kommen auf, ich habe es nicht so ganz in der Birne, auf irgendwas um die 45% (Werner wird da höher belastbare Daten liefern können, ich müßte jetzt erst einmal das Waidmannsche Skript von vor dreizehn Jahren herausgruschteln und erst mal wieder verstehen).

Der von Hanomedes kritisierte GuD- (Gas- und Dampfturbinenkraftwerk) oder vom anderen damaligen Hersteller (Waidmanns Kollege Rittman sprach von Siemens und ABB) Kombikraftwerk genannte Prozeß kam auf über 50%, ich meine, daß es 56% sein sollten und real 54% waren, was dann immer wieder zu Ärger führte, weil die versprochene Ausbeute nicht erreicht wurde.

-Stromtransport mit Verlusten durch hochtransformieren

Wie war das, so ein Trafo hat im üblichen Großformat einen Wirkungsgrad von 99,8% und mehr? Die absolute Verlustleistung ist da sicher nach wie vor nicht von schlechten Eltern, aber wenn ich mir überlege, mit welchen Wirkungsgraden die Wasserstoffkette herumkaspert, ist das doch ein respektabler Wert?


-Leitung über 100erte von Km

Verlustleistung P=I²*R sage ich da.
Also genau wegen der oft ordentlichen Leitungslänge Spannung nach oben, denn bei halbiertem Strom vierteln sich die Verluste.
Das, was der Trafo verheizt, um die Spannung hochzubekommen, macht man dann wegen der verminderten Verluste wieder wett.

Natürlich bin ich auch ein Fan von dezentral aufgebauten Verbundnetzen, denn zum einen schlägt dann der Ausfall eines Kraftwerkleins nicht so heftig zu Buche, wie zum Beispiel der Ausfalls des verbliebenen Blocks von Gundremmingen, der so mit knapp 1,5GW daherkommt.
Und da die Verluste von einem von mir aus Klärgaskraftwerk zum Bauern oder Schreiner am Ort dann wohl geringer ausfallen, als wenn ich dien Elektronen in Gundremmingen zum wackeln bringen muß, um dann die Wirkung in meiner Hütte in den Antrieb einer Bohrspindel umzusetzen, werde ich den Ausbau dezentraler Kleinkraftwerke auch weiter unterstützen.

In der Hinsicht ist mein Nachbar da recht gut unterwegs. Bei schönem Wetter kommt der Strom vom Hallendach, bis zu 18kW installierte Leistung, und wenn der in diesem Thread diskutierte Wasserstand in der Laugna stimmt, kommen so um die 4kW aus dem Laufwasserkraftwerk in der Halle nebenan.
Letzten Endes haben wir da nur die Verluste, die beim Transport über die geschätzten 150m Kabel vom Generator bis in die Werkstatt bei 400V anfallen.

(Nicht umsonst haben auch LKW ein 24V-Bordnetz, um nicht die elektrische Energie auf dem Weg zum Rücklicht und vielleicht dem ABS-Steuergerät des Anhängers unterwegs in Erwärmung des Kabels umzusetzen. Die ungewollte Rahmenheizung wird einen Sprödbruch des Rahmens bei gleichzeitiger Überlastung im Winter nicht verhindern.)

-runtertransformieren-Speichern (oder Speichern und dann transportieren)

Wirkungsgrad eines Großtrafos siehe Punkt "Hochtransormieren"

-dann speichern in schweren,teuren ökologisch bedenklichen Li-ion-akkus im Auto

Finde ich auch nicht toll.
Wo es durchaus Sinn ergibt, ist der Verladung bei der Firma, für die ich mehr oder weniger fast komplett unterwegs bin.
Die meisten Gabelstapler haben dort jetzt einen Elektroantrieb, doch so weit ich informiert bin, mit einer bisher seit zig Jahren bewährten Bleibatterie, die man durch einen seitlichen Deckel herausnehmen kann und gegen eine geladene ersetzen kann.
Größter Nachteil dabei ist wohl die Masse von der Geschichte, die aber bei einem Gabelstapler wohl eher wenig interessant ist.

Ich denke, daß die ganzen Diskussion vor allem zum Ergebnis haben sollte, das praxistauglichste zu nehmen, um die Gesamtkosten und am besten auch Ökobilanz zu bekommen.

gRuß,

Obi

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