Re: Bananenbieger?


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Hanomedes am 29. September 2017 16:12:29:

Als Antwort auf: Re: Bananenbieger? geschrieben von radixdelta am 29. September 2017 14:31:20:

Die Studie aus Schweden ist kein einseitiges Wort Case Scenario sondern betrachtet die Dinge sehr gründlich. Der Energieverbrauch wird anhand realer Zahlen berechnet, interessanter Weise entsteht der Hauptteil bei der Produktion und nicht bei der Rohstoffgewinung, so dass sich energetisch durch höhere Recyclingraten kaum etwas ändert.

Auch die Energiespeicher werden dort erwähnt! Es stimmt also nicht wenn Du schreibst, dass dies völlig außer Acht gelassen wird und die Macher der Studie böse Absichten hätten. In zentralen Speichern mit mehreren hundert Batterien lassen sich gebrauchte Batterien sicher noch einige Zeit nutzen, nur wie bilanzierst Du das? Wen diese Batteriespeicher so wichtig sind, warum gibt es sie bislang noch nicht? Unsere Pumpspeicherkraftwerke liegen still seit sie dank Gabriel zum Be- und Entladen Netzentgelte entrichten müssen.

Biogas ist mit Abstand die effektivste Bioenergie die wir haben. Dabei gibt es viele Quellen welche völlig ohne zusätzlichen Anbau genutzt werden können (Kläranlagen, Ernteabfälle, Lebensmittelindustrie). Als Energiepflanzen kommt eben nicht nur Mais in Frage sondern mir gleichen Ertrag auch mehrjährige Pflanzen. Zudem ist ein geschlossener Nährstoffkreislauf möglich.
So wie ich moderne Biogaserzeugung voraussetze, nimmst Du für GUD Kraftwerke 60% an, welches m.W. nur bei dem Wirkungsgradrekordhalter in Bayern erreicht wurde und welches seit Jahren still steht… Ich sehe den Flächenverbrauch auch völlig anders, Energiepflanzen können im Wechsel der Fruchfolge angebaut werden und auch Zwischenfruchtanbau ist möglich (Ein Kumpel von mir holt im April schon Kartoffeln aus dem Acker und nutzt nur einen kleinen Teil der Vegetationsperiode). Bei Photovoltaik ist eine Fläche erst einmal zugebaut. Welche dramatishe Unfallgefahr siehst Du bei Biogas, das einer in den Bottich fällt???

Übrigens, die Kobaltproblematik verschlimmert sich durch die Weiterentwicklung, da das Kobalt die bisher verwendeten Materialen (ich meine hauptsächlich Graphit) verdrängt.

„Power to Gas“ gibt es schon, wenn Du heute einen CNG Audi kaufst, dann wird das über 4 Jahre bilanztechnisch getankt. Ist also keineswegs nur Zukunftsmusik.
So richtig viel Potential bietet „Power to Gas“ nach meiner Einschätzung erst in der Zukunft wenn es vermehrt Stromüberschüsse geben wird und wenn man diesen Ansatz großtechnisch dort umsetzt wo es viel Wind und sonst nichts gibt (roaring 40th z.B.). Es gibt ältere Studien welche relativ günstige Herstellungskosten für synthetische Kraftstoffe ergeben unter der Voraussetzung dass man billige Kernenergie für 4 cent nutzen kann. Leider wird man mit modernen Kernkraftwerken keine 4 cent mehr erreichen, mit Offshorewindenergie hingegen schon. Man könnte auf See beispielsweise Ammoniak synthetisieren (das geht rein elektrisch mit Wasser und Luft) und vor Ort speichern. Die Energiekosten sind ohne lange Stromleitungen nochmals deutlich billiger.

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]