Who do you think you are, Kant?


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Geschrieben von huebi am 13. September 2017 00:10:24:

Als Antwort auf: Re: erinnert sich noch jemand an das Gelaber von Jürgen Todenhöfer? geschrieben von landcruiser am 12. September 2017 07:38:06:

Moin zusammen.

Das war eine eine schoene Frage an einem New Yorker Polizisten, der einen nicht so tollen Spruch zum Frager losgelassen hat.
Das hat sich dann auf der Wache aber schnell geklaert und einen sehr amuesierten Chef dort hinterlassen.

Ich habe gerade, neben einigen Deutschen, Polen, Ukrainer, Tuerken, Afrikaner sogar Gelsenkirchener als Kollegen.
Und ganz ehrlich? Ich moechte diese Vielfalt in meinem Leben nicht mehr missen.
Mit Ben, einem der Afrikaner, habe ich eine Woche sehr eng zusammen gearbeitet und habe dabei von ihm sehr viel Neues gelernt.
Irgendwie ist er sehr viel "deutscher" als ich, so jedenfalls mein Eindruck.
Und er hat die gleichen Probleme wie wir alle auch: Frieden mit dem Nachbarn haben und die eigenen Kinder gross zu ziehen.
Seine Tochter hat dann beim Jobben bei uns die Familienkutsche beim Einparken an einem Betonsockel angeschrammt.
Da ich von der gemeinsamen Arbeit wusste wie aufbrausend ihr Vater bei ungeplanten und unerwarteten Ereignissen reagiert, habe ich ihm das Malheur einfach mal direkt gesteckt und bei ihrer Beichte ist dann alles auch sehr entspannt verlaufen.
Mir war der Frieden in ihrer Familie einfach sehr wichtig, egal welche Hautfarbe sie haben und egal wo sie her kommen.
Und es ist mir einfach vollkommen egal wo jemand her kommt; ich unterscheide nur nach Arschloch und nicht Arschloch.

Andere Sache, also von wegen Fluechtlingen:
Vor etwa drei Wochen habe ich mich in Muelheim verfahren und bin in einem KZ gelandet.
Hmm, merkwuerdig... die Holzbaracken haben die passenden Groessen und stehen auch sehr ordentlich aufgereiht, nur passen die Blumenkaesten an den Fenstern mit den Geranien nicht ins Bild.
Die von mir aufgescheuchten Wachposten waren dann auch recht schnell zur Stelle und haben mich aufgeklaert, dass ich "nur" in einem Fluechtlingsheim und nicht in einem KZ gelandet bin.
Okeeey, wenn ich Fluechtling bin, kann ich hier auch einziehen, nur war ich dafuer mal locker eine Generation zu spaet dran.

Bevor jemand sein gewohntes soziales Netzwerk verlaesst, muss schon sehr viel sehr Uebles passieren.
Und wenn jemand dann hier aufschlaegt, muss ihm eine Integration ermoeglicht werden.
In Danmark werde ich als Deutscher und EU-Buerger auch dazu verpflichte Daenisch zu lernen, damit ich meine vorlaeufige Arbeitserlaubnis dort auch behalte.
Kann ich nach einem halben Jahr nicht ausreichend Dansk, wird mir die Arbeitserlaubnis auch postwendend entzogen.

Diesen Ansatz finde ich sehr gut. Also nicht das "rauswerfen", sondern die nachhaltig geforderte Integration.

Btw.: Ich wuerde dieses hier nicht schreiben, wenn mir nicht ein persischer Arzt in einem deutschen Krankenhaus nicht noch rechtzeitig den Blinddarm ausgebaut haette.


Viele Gruesse,
huebi

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