IT und Steuerungstechnik ???


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Geschrieben von Werner am 03. August 2017 18:13:06:

Als Antwort auf: Re: Wäänaa, warst du das? geschrieben von Christoph [FO] am 01. August 2017 16:18:37:

Weißt Du denn den Unterschied ? Gerade in der Industrie ?

Die meisten SPSn haben nicht ansatzweise den Platz um irgendwelche Sachen laufen zu lassen. Das sind Schrittketten, schon ein wenig schlauer, aber eben immer noch in der Systematik Eingangswerte auslesen - ein wenig Logik - Ausgangswerte setzen - und wieder von vorn.

Die schalten einfach nur Sachen ab, wenn bestimmte Eingänge fehlen. Das ist digital nun wirklich nicht IT zu nennen, sondern eher elektronische Relaisstation. Ich wüßte nicht, wie sich dort ein Virus oder Wurm oder was auch immer speichern lassen oder gar ausbreiten könnte.

Wenn wir TÜV-Vorführungen für die Sicherheits-SPS haben, prüft der Mann (oder die Frau) genau nach unserem Logikplan. Zeitglieder für Abschaltungen werden schon nicht gerne gesehen. Alles, was nicht mehr auf eine logidoc-Bildschirmseite paßt, ist quasi schon verworfen. Warum wohl? Weil die Dinger so blöde sein müssen, wir nur gerade eben möglich.

Sicher sind Robotersteuerungen großer schlauer schneller und was sonst noch. Aber in Chemie- oder Erdölanlagen kann ich Dich gerne hineinführen. Die Aufgaben, die die Sicherheits-SPSn dort erledigen müssen, passen speichermäßig in die linke obere Ecke Deines Paßbildes. Das wird auch dezentral gebaut. Warum so lange Kabel ziehen? Blödsinn ! Wenn ein großer Ofen, der nur drei bis vier Hände voll sicherheitsrelevante Abschaltungen hat, nur ein bißchen weiter vom Leitsystem wegsteht, kriegt der eine eigene SPS. Die hat zwar fast nichts zu tun, aber was solls?! Ist viel billiger, als das alles zentral zu verkabeln.

Und wenn daneben noch so ein Ofen steht, kriegt der das gleiche wieder. Wozu auch den Nerv und Signale verwechseln und suchen und den ganzen Streß. Wenn nur zwei Leute einen Tag suchen müssen, ist der Preis der Maschine schon wieder geritzt.


Es hat schon seinen Grund, warum die Ebenen getrennt werden. Im Weichenstellwerk der Eisenbahn kann (bzw. muß) auch der Computer zaubern können und x Fahrpläne vergleichen und die Güterzüge noch dazwischen fädeln und und und Da ist Software hinter, von denen Anlagenbetreiber Albträume kriegen würden. Aber wenn eine Weiche falsch gelegt ist oder klemmt, wird das entsprechende Signal rot, egal, ob die Bedienoberfläche des Leitsystems gerade die Augen zu gemacht hat oder nicht.


Gruß

Werner

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