Ich verstehe nicht . . ..


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Geschrieben von Werner am 01. April 2017 00:59:09:

Als Antwort auf: OT: Im Vergaser messen... geschrieben von Jockel am 31. März 2017 14:08:21:

soll das jetzt einfach zur Wissensdurststillung sein oder was ist eigentlich der Zweck?

Diese Vergaser nennen sich ja auch Gleichdruckvergaser und im englischen haben sie die Abkürzung "cv" für constant velocity. Druckdifferenz und Geschwindigkeit sind untrennbar durch Bernoulli miteinander verbunden.

Tatsächlich ist der Unterdruck annähernd gleich. Ich habe an meine 2-Zylinder Kawasaki W 650 Unterdruck-Uhren gebaut, um während der Fahrt messen zu können. Es ging um einen Streit im Motorradforum, bei dem ich partout Recht haben wollte. effe

Die meisten Leute haben keine rechte Vorstellung davon, was in diesen Vergasern passiert. Wenn Du den Luftfilter abmachst und einmal reinschaust, kannst Du sehen, wie stark der Vergaserkolben im Takt des Ansaugens rauf und runter schaukelt. Solche Themen wie Reibungsfreiheit spielen überhaupt keine Rolle, das Ding ist ständig in Bewegung und die Kräfte, die rauf und runter ziehen, sind nicht gerade schwach. Im Netz gibt es dazu auch Videos, ich weiß grad keine Adresse, aber ein Video ist von einer BMW, wo man sehr gut in den Vergaser hinein filmen kann.

Wenn man bei niedrigen Drehzahlen den Hahn ganz öffnet, öffnet der Gleichdruckvergaser eben nur so weit, daß die Geschwindigkeit nie unterhalb eines bestimmten Maßes abfällt und der Motor verschluckt sich nicht. Ich weiß, daß Ihr das alle wißt, aber dennoch: dieser Drehzahlbereich ist derart klein, daß man in normaler Fahrt eigentlich gar nichts am Kolben messen kann. Der steht bei Last und Drehzahl komplett offen und macht überhaupt nichts.

Gelegentlich klemmen solche Schieber mal und das fast immer in Offenstellung. Denn die Feder ist schwächer als der maximal mögliche treibende Differenzdruck und so bleibt das Ding bei Reibung eher oben stehen, als unten.

Wenn sowas passiert, kann man mit den meisten Maschinen trotzdem fahren. Langsam Gas aufdrehen und ab einer gewissen Drehzahl spielt es keine Rolle mehr. Experten behaupten sogar, der Motor käme bei hoher Drehzahl besser aufs Gas, wenn der Schieber schon offen ist. Ich bezweifele das ehrlich gesagt, aber manchmal geht es ja auch einfach um das Feeling.


Also wenn Du mißt, stell Dich auf ein echtes Oszillogram ein. Ich wünsche viel Spaß dabei. Man kann übrigens Patscher und Fehlzündungen am Ruckeln des Schiebers erkennen!


Gruß

Werner

(der schon wieder viel zu lange nicht Motorrad gefahren ist)


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