Ot: Jo, was willst Du mit Hacker-Motoren ?


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 05. Februar 2017 21:21:19:

Moin, Pöler mit Geist,

bin schon wieder da, die Kollegen durften mit auf die Bahamas, ich gottseidank nicht :) .

Hacker-Motoren waren mir bisher zu teuer. Ich hatte auch noch keinen Anwendungsfall für High-End Tech. Aber im Grunde sind das ganz normale Dreiphasen-synchronmotoren, die mit entsprechender Elektronik angesteuert werden.

Die Drehzahlsteller nimmt man zweckmäßigerweise vom gleichen Hersteller und zum Motor passend. Das erspart Nerv und unbefriedigende Ergebnisse.

Wenn du selbst etwas tüfteln willst, kann ich Dir wohl kaum helfen. Ich weiß nur die Basics. Der Motor bekommt für jede Drehzahl gerade so viel Spannung wie er braucht und nicht mehr. Sobald die Stromaufnahme zunimmt und der Steller "fühlt", daß die Magneten sich zu weit aus dem Feld bewegen, wird die Frequenz abgesenkt. Damit fliegen sich die Motoren wie Gleichstrommotoren, die bei Belastung in der Drehzahl abnehmen. Würde man die Frequenz starr halten, so müßte ohne Belastung nur eine geringe Spannung anliegen und bei höherer Drehmomentabforderung die Spannung so weit steigen, daß der Rotor nicht im Magnetfeld "durchrutscht". Es gibt Helis inzwischen, die einen echten Drehzahlregler haben, dort macht die Elektronik das so. Frag mich aber nicht nach Einzelheiten, ich raffe es eh nicht, wie in solch einem Winzding so viele Funktionen untergebracht werden können.

Für den praktischen Betrieb gefallen mir die nicht geregelten Motoren besser. Sie werden sogar langsamer, wenn die Batterie leer wird. Wenn man seinen Hubi kennt, merkt man im Manöver ganz schnell von selbst, wann mal wieder landen und tanken angesagt ist. Beim echten Drehzahlregler fliegt der Heli immer gleich und schaltet urplötzlich ab. Wenn man da nicht drauf gefasst ist, kann das schnell im Absturz enden.

Diese E-Motoren haben auch eine Art Vorzündung, die bei der Parametrierung des Stellers eingerichtet werden muß. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß in einer Wicklung durch die Induktion Ströme eine gewisse Anlaufzeit brauchen. Also ähnlich dem Cos-phi bei netzbetriebenen E-Motoren.

Wenn dieser Wert falsch eingestellt wird, hat der Motor entweder zuwenig Leistung oder er wird glühend heiß und hat einen abnormalen Stromverbrauch. Es läßt sich fast eine Analogie zum Verbrennungsmotor herstellen.


Eine Besonderheit ist das Anlaufen dieser Motoren. Der Steller kann beim stehenden Motor nichts messen, deshalb muß er zum Anlaufen einfach erstmal ein Drehfeld vorgeben und davon ausgehen, daß der Motor auch "mitkommt". Sobald diese Phase geschafft ist, kann der Steller die induktive Rückmeldung des Motors verarbeiten und flexibel reagieren. Das führt gerade bei den Helis häufig dazu´, daß der Rotor erstmal mit einem Ruck losläuft und dabei mitunter den ganzen Heli in die Gegenrichtung verdreht.

Für die RC-Cars gibt es spezielle Regler, die auch den Schweranlauf richtig hinkriegen. Wie das funktioniert, weiß ich nicht.

So - mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein. Du kannst ja dennoch mal ne Frage versuchen.

Gruß

Werner


Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]