Auspüffe werden häufig überschätzt


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Geschrieben von Werner am 21. Januar 2017 09:03:12:

Als Antwort auf: Re: Auspuff bauen ist (k)eine Kunst. geschrieben von waldi am 20. Januar 2017 14:30:02:

Moin,

ich sag mal provokant: der einzige wirklich wichtige Punkt beim Auspuff ist für den Hersteller der Preis. Das Ding darf nichts kosten und soll keinen Ärger machen.

Mein Suzuki Spocht hat auch zwei Endrohre. Technisch Blödsinn, aber eben halt Design. Er läuft aber schön leise und man kann ihn Rolls-Royce-mäßig bewegen, wenn man will. Der Händler hat einen Leihwagen mit Rallyestreifen verklebt und einen Tuning-Auspuff drangebaut. Beim Anspringen voluminöser Sound, der bei Langsamfahrt in der Stadt sogar ein wenig Hubraum vorgaukelt. Dreht man das Dingen hoch, wird's einfach nur peinlich ! Und die Leistung ist die gleiche, allerdings ist das Loch bei 3500/min spürbar stärker. Wäre also nichts für mich.

Eine Sache tät ich gerne noch erwähnen: der Rückstau ist beim zivilen Viertakter nicht so ganz das Entscheidende, aber Krümmerlängen braucht es trotzdem. Ohne Krümmer haut der Zylinder sein Gas einfach ins Freie und es geht alles verloren. Mit Krümmer gibt es einen Abgasstoß ins Rohr, wodurch nachfolgen ein Sog entsteht. Auch Gase haben Schwung und bleiben nicht gleich wieder stehen. Im ersten Teil des Abblasens wird also im Rohr kräftig beschleunigt und wenn der Zylinderdruck abgesunken ist, hilft die strömende Gassäule noch mit, den Brennraum leer ziehen.

Für echte Resonanzeffekte - also mit Reflektion und Rückstau - sind die Auspuffsysteme eigentlich viel zu kurz. Da müßte solch ein Motor schon Rennwagendrehzahlen haben, damit das paßt.


Gruß

Werner

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