Algen


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Geschrieben von lukasHH am 08. November 2016 07:24:39:

Hallo,
auch ich kann mir nicht vorstellen, wie die Rechnung aufgehen soll. Gab es nicht mal das Großwindprojekt Growian, wo mit erheblichem Aufwand bewiesen werden sollte, dass Windkraft nicht funktioniert? Ist das so was ähnliches?

Weil die Quelle nicht öffentlich ist, leider kein Link, sondern rein kopierter Text. Das bla bla am Anfang habe ich weg gelassen:

Ölbaron mit Weitblick

Wenn sich der Algologen-Hochadel trifft, ist Dominik Behrendt ihr Ölbaron. Einer wie er in keinem Buche steht: 34 Jahre alt, jungenhaft schlaksig und in funktionales Outdoor-Plastik gekleidet. Wenn er schreibt, beugt sich der Biologe so nah über das Papier, dass man denkt, er müsse kurzsichtig sein. Doch was er und seine Kollegen in Jülich erforschen, ist alles andere als kurzsichtig. Behrendt leitet das Projekt Aufwind, in dem er versucht, aus der Alge Chlorella vulgaris Kerosin zu gewinnen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziert das Programm und auch Airbus ist beteiligt.

Chlorella vulgaris ist ein bemerkenswertes Lebewesen. Die Einzeller gehörten zu den ersten pflanzlichen Zellen der Erdgeschichte, sind kugelförmig und rund 5 Mikrometer dick. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist zehnmal dicker. Die Jülicher züchten die Algen in übergroßen Gewächshäusern, sogenannten Bioreaktoren. Dort läuft Süßwasser durch große durchsichtige Plastikschläuche, die wie Weinstöcke aneinandergereiht sind. Wenn die Menge der Algen im Wasser optimal ist, entzieht Behrendt der Nährlösung den Stickstoff.
„Man könnte sagen, wir setzen sie unter Stress“, erklärt er. In dieser Notsituation beginnen die Algen, Fette in ihrer Zellmembran einzulagern. „Man kann den Prozess mit der Fetteinlagerung beim Menschen vergleichen. Nur dass die Algen die Fette erst dann einlagern, wenn die Not schon da ist“, sagt Behrendt. Warum das so ist, ist noch nicht ganz erforscht. Was die Forscher bereits wissen, ist, dass es funktioniert. Wenn die Einzeller die Fette eingelagert haben, kommt die „Ernte“ – die Algen werden getrocknet. Aus den Trockenalgen kann am Ende Öl extrahiert und in klassischen Raffinerien zu Kerosin weiterverarbeitet werden.

Nie war der Druck so hoch wie heute

Hier im Forschungszentrum Jülich experimentieren sie schon seit den 70er-Jahren mit Algen. Doch noch nie war der Druck so hoch wie jetzt. Zwar trägt die Luftfahrt nur mit rund zwei Prozent zu den weltweiten Emissionen bei. Aber nach einer Boeing-Prognose wird der Luftverkehr bis 2035 jährlich um rund fünf Prozent wachsen. Das heißt, innerhalb von 15 Jahren würde sich der Passagierverkehr mehr als verdoppeln.

Während in Jülich die Algenforscher einen Treibstoff der Zukunft suchen, beeinflussen im kanadischen Montreal die Vertreter von 191 Staaten die Zukunft des Luftverkehrs nachhaltig. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Vertreter der ICAO – der internationalen UN-Organisation für zivile Luftfahrt – haben Anfang Oktober eine Resolution über ein weltweit gültiges Klimaschutzsystem verabschiedet, das ab 2020 ein CO2-neutrales Wachstum des internationalen Luftverkehrs sicherstellen soll. Das bedeutet, die Emissionen sollen auf dem Stand von 2020 eingefroren und schrittweise gesenkt werden, auch wenn mehr Passagiere befördert werden. Bis zum Jahr 2050 soll die Luftfahrt dann nur noch die Hälfte der CO2-Emissionen des Jahres 2005 ausstoßen.

Karlheinz Haag, Leiter Umweltkonzepte Konzern der Lufthansa Group, war in Montréal dabei. Er erklärt, warum zwischen den ICAO-Mitglieds­staaten eine Einigung zur Reduzierung der Emissionen erzielt werden musste: „Die Staatenvertreter wollten lieber ein ambitioniertes Gesamtprojekt als einen Flickenteppich von vielen einzelnen staatlichen Regelungen. Das unterstützen wir als Airlines.“

Grüße lukas


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