Re: Beschreibung und mögl. Erkenntnisse des Prüfablaufs


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Geschrieben von r.lang am 21. Oktober 2016 10:21:59:

Als Antwort auf: Ja, gerne geschrieben von waldi am 21. Oktober 2016 08:52:23:

Hallo Waldi,

Das mit dem R-Ventil ist schon mal die richtige Richtung. Wenn man den Öffnungsdruck durch das varieren des Federdrucks in dem R-Ventil einstellbar macht, brauchst Du nur eine kalibrierte Stellschraube mit einer Skala.
Das Fördervolumen kannst Du dann in einem Eichbecher auffangen.
Die Messvorrichtung wird in die Druckleitung eingeschleift, und ist der E-Düse praktisch parallel geschaltet.

Der Messvorgang kann in zwei verschiedenen Prozeduren durchgeführt werden.

Methode 1: Die Druckfeder ist wenig belastet, das R-Ventil öffnet sobald gefördert wird, und lässt die Einspritzmenge in den Eichbehälter abfliessen.

Der gemessene Zylinder bekommt keinen Treibstoff.

Müsste an der Drehzahl und dem Arbeitsgeräusch erkennbar sein.

Durch verändern der Federkraft an der Einstellschraube kann der Öffnungsdruck des R-Ventils eingestellt werden. Das geförderte Volumen wird dann entsprechend des Öffnungsverhalten des Ventils in der E-düse und dem R-Ventil verteilt.

Methode 2: Die Druckfeder ist max. belastet, das R-Ventil bleibt geschlossen.
das gesamte Fördervolumen wird durch die E-düse gepumpt. Durch reduzieren der Federkraft im R-Ventil wird das Öffnungsverhalten des R-Ventils dem Öffnungsverhalten des E-düsenventils angenähert. Wenn der Öffnungsdruck unter den Öffnungsdruck des E-düsenventils fällt wird zunächst weniger bis kein Treibstoff mehr in den Zylinder eingespritzt. Das Arbeitsgeräusch des untersuchten Zylinders ändert sich.

Vorteil der Prüfvorrichtung: Die ermittelten Einstellungen können an Noniometerskalen abgelesen werden. Durch mehrfaches Wiederholen der Prüfung können Streuung und Mittelwert ermittelt werden.

Da es Einstellzustände geben kann wo die E-Düse bzw. das R-Ventil oszillieren kann, ist es sinnvoll Mittelwerte zu ermitteln.

Spitzendruck den die Pumpe noch leisten kann, wird durch verschliessen des E-düsenpfades und Öffnung des R-Ventilpfades ermittelt. Wobei ich zur Sicherheit der Pumpe den E-pDüsenpfad mit einer E-pdüse die auf hohen E-pDruck eingestellt ist realisieren würde. Der E-pDruck sollte deutlich unter den Berstdruck des Systems eingestellt sein, sonst könnte die Pumpe bzw. das E-system schaden nehmen.

Durch steigern des Federdrucks im R-Ventil kann so der Öffnungsdruck an den max. Pumpendruck angenähert werden. Ist die Pumpe leistungsfähig, so wird ab dem Öffnungspunkt der E-pDüse diese öffnen.

Ist die Pumpe verschlissen, so kann der max. Pumpendruck durch ablesen der Einstellskala bei der Einstellung bei der kein Treibstoff vom R-Ventil mehr in den Prüfbecher entlassen wird abgelesen werden. Dabei ist die Drehzahl der Pumpe zu berücksichtigen.

All diese Tests können bei verschiedenen Drehzahlen und Lastzuständen des Motors wiederholt werden, so bekommt man dann einen Überblick welche Eigenschaften das ganze Aggregat hat.

Zu bedenken ist, dass die hydraulischen Volumias beim Einschleifen der Prüfvorrichtung möglichst nicht verändert werden sollen, denn das ganze System ändert seine dynamischen Eigenschaften wenn im Hochdruckteil die Weglängen oder Volumina andere werden. Es ist höchste Konstrukteurskunst eine solche Prüfvorrichtung in diesen Bedingungen optimal auszulegen. Auch die Indikation des abfliessenden Prüföls aus dem R-Ventil ist eine Herausforderung. Bei kleinen Motoren sind die dort austretenden Mengen recht gering, um das zuverlässig zu erkennen, bedarf es schon pfiffiger Lösungen.

Daher ist es sinnvoll die Pumpe auf einem Prüfstand zu untersuchen. Der Pumpenverschleiß macht sich meist bei geringen Drehzahlen am stärksten bemerkbar.

Ebenfalls sollte die Temperatur des Pumpengehäuses nicht unberücksichtigt bleiben. Das Treibstoffeigenschaften ebenfalls Einfluss auf die Prüfergebnisse haben sollte jedem der derartige Prüfungen ausführt klar sein.

MfG

rainer

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