Re: LPG ist total simpel


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Geschrieben von Fredy am 16. September 2016 13:34:36:

Als Antwort auf: Nein, ich bin nie Gas gefahren. geschrieben von waldi am 16. September 2016 11:19:32:

Laienhaft:
Ein Tank der als Druckbehälter mit einem Überdruckventil (~16 bar) ausgestattet ist, indiesen wir gas durch eine Pumpe in flüssiger Form gefüllt. Ein Schwimmer der als füllstandsanzeige und füllsperre dient verhindert ein überfüllen über 80%. Man hört das beim Tanken durch einen dumpfen Schlag und ein nicht bzw bei starker Pumpe nur langsames weiter zählen der Uhr. Beim Schnorchel lösen tritt eine geringe Menge (20-30 Gramm) flüssiges Gas aus, verdampft sofort und wird zu einer kalten Wolke. Unbedenklich!
Durch eine 8mm cu Leitung geht das gas mit dem im Tank herrschenden Druck nach vorne. Je nach propan-butan-mischung (siehe dampftafeln) liegt der Druck immer um 6-10 bar. Es geht durch einen kleinen messiggrobfilter, danach in den "Verdampfer" der Kühlwasserbeheizt ist. Hier sollten rund 35-40 grad Kühlwasser Anliegen um das Gas vollständig zu verdampfen, natürlich geht das auch wesentlich früher, aber dann besteht die Gefahr des einfrierens des Verdampfers da das Gas beim Zustandändern doch recht viel Wärme aufnimmt. Allein über diesen punkt lassen sich mehrere Seiten schreiben, führt jetzt zu weit!
Zeitgleich wird der Druck im Verdampfer reduziert auf rund 1-1,2 bar bei saugmotoren oder auch mehr je nach motorengröße. Bei Turbos eben 1-1,2 bar über max Ladedruck.
Auch hier kann man viel schreiben.
Das gas geht nun bei einem sequentiellen System durch nen Schlauch zu einem Filter, dann zu den eingasdüsen. Pro Zylinder eine direkt in den einlasskanal.

Passende Signale kommen vom Motorsteuergerät und werden vom Gassteuergerät umgerechnet. Je nach Anlage kann man hier extrem viel einstellen (brc oder prins vsi) oder fast gar nichts bei komplett selbst Lernenden Anlagen. Letztere brauchen allerdings von JEDEM Sensor und Fühler des Motors ein Signal!!!!
Erstere brauchen theoretisch nur das Signal der benzineinspritzventile, laufen aber Regelungstechnisch besser je mehr Input sie bekommen.
Hierzu kann man ganze Bücher schreiben, jetzt kein Bock!
Die spannenste angelegenheit ist die des abschaltens der benzindüsen im Gasbetrieb und dem msg vorgaukeln das die gasdüsen die benzindüsen sind.
Jetronic Steuergeräte sind da sehr unkompliziert, bei Motronic, besonders die 1.8 oder 4.3, sind da extrem zickig.
Motronic 1.8 will bspw seine benzindüsen bei nem 6 Zylinder als 3er Gruppen jeweils in Reihe haben. Man kann also nicht einfach einen emulationswiderstand zwischen setzen, sondern muss es eher als 1\R1+1\R2+1\R3 verschalten.
Problematik ist hier den passenden Emulator zu finden. Gibts aber mittlerweile auch und haben meist einen Poti zum feinjustieren.

Weiterhin gibts das berühmte flashlube. Ich persönlich halte da nichts von. Bin mit mehreren gas pkw fast 1mio km gefahren ohne flashlube und hatte nie ventilschäden, aber jedem das seine.

Weiterhin gibts auch gasanlagen die das gas flüssig direkt in den Zylinder Spritzen. Werden bei Benzin direkteinspritzern verwendet.
Alte Vergasermotoren wurden fast immer mit venturianlagen bestückt, da liegt quasi eine große gasdüse direkt im ansaugschlauch vor der Drosselklappe. Umbaufachidioten bauen damit auch gerne einspritzmotoren um. Ist natürlich mega Pfusch, aber auch das geht.

Dann die gasqualität.
Propan hat wenig Heizenergie, aber einen hohen druck

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