Re: Wie willst Du das herausfinden?


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Geschrieben von Werner am 12. Oktober 2025 01:20:09:

Als Antwort auf: Wie willst Du das herausfinden? geschrieben von waldi am 11. Oktober 2025 21:02:48:

Moin Waldi,

hab ich was verpaßt? Trümmer einer Fräsmaschine ? Erzähl !

Ja, Versuch macht kluch ist gar nicht so einfach, da hast Du Recht. Ich habe heute lange über eine zündende Idee nachgedacht. Zunächst mal kann man bei laufendem Propeller im Garten schon merken, ob warme Luft ins Cockpit kommt, aber viel mehr auch nicht. Im Flug ist die Abkühlung durch den Fahrtwind natürlich stärker, aber viele UL-Bastler sind schon froh, wenn "es nicht mehr ganz so kalt ist".

Ein Armateurbau-Kumpel von mir hat sich eine Heizung an seinen Doppeldecker gebaut und eine geschlossene Haube drauf gesetzt. Er ist dann mal im Winter geflogen und hat stolz berichtet, dass er im Cockpit +4 °C geschafft hat - jaaa, na denn . . .

Ich habe mal so groß übeschlagen, dass der kleinen Auspuff etwa 1,4 kW Heizleistung schaffen könnte. Das ist für so einen winzigen Raum schon ganz achtbar. Aber dazu müßte die Luft eben halt auch richtig strömen.

Einen Gedanken werde ich jetzt verfolgen, ich teile den Auspufftopf gedanklich in zwei Hälften und baue eine Hälfte als Attrappe. Wenn ich einen Mantel um den Zylinder legen will, muß ich ohnehin Verstärkungsringe anbringen und einer davon wird genau in der Mitte sein. So kann ich also dort starten, lasse meinen 3D-Drucker einen Doppelzylinder bauen, der den Topf (inneren Zylinder) und den Manteil (äußerer Zylinder) darstellt. Der Zulaufkanal, der sich die Frischluft von ganz unten unterhalb des Rumpfes holt, kann dann zur Hälfte auf die Druckplatte und der Abgang für die Warmluft zum Cockpit ebenfalls. Oben drauf kommt dann ein Abschlußdeckel, den der Drucker so ohne Unterstützung nicht drucken kann.

Danach wird der Staubsauger angeschlossen und ein Unterdruck erzeugt, der einer Geschwindigkeit von 35 m/s entspricht, das wären also 126 km/h . Das sind dann 735 Pascal oder 7,35 mbar. Messen kann man das sehr einfach mit einem durchsichtigen Schlauch. 1mbar sind 1cm Wassersäule.

Am Eintritt des Versuchsobjektes wird dann ein zweiter Schlauch mit Wasser angeschlossen, der den Druckim Saugbereich in cm Wassersäule mißt. Ob ich sauge oder drücke, spielt bei diesen geringen Geschwindigkeiten keine Rolle. Blöd sind nur die unterschiedlichen Einlaufbedingungen. Wenn ich von vorne schiebe und im Gerät ist ein Widerstand, dann fließt die Luft, die durchpaßt, quasi ungehindert in den Einlauf und alles was nicht der Strömungsmenge entspricht, geht einfach dran vorbei. Wenn man aber saugt, dann gibt es im Einlaß eine Störung, die für zusätzlichen Druckverlust sorgt. Also muß man den Einlauf perfekt ausrunden, damit man die Strömungen vergleichen kann.

Ich habe auch schon überlegt, den Topf selbst mit provisorischem Mantel aus Pappe auszustatten, auf dem Dachgepäckträger des Autos festzumachen und dann die Schlauchleitungen durch das teilgeöffnete Fenster nach innen zu legen. Man braucht dann eine zweite Person, die das abliest, sonst wird das nix. Schwierig wird auch der Nullpunkt im Auto. Wenn man mit dem Auto fährt, entsteht in diesem ein Unterdruck, der die Messungen verfälschen kann, wenn man ihn nicht apparativ wieder kompensiert. Nimm mal ein Barometer zur Hand, setz dich damit ins Auto, schau auf die Anzeige und fahr los. Du wirst dich wundern - es sei denn, du hast das schon mal probiert.

Für den ersten Ansatz könnte man zwei Schläuche anbringen, vorne am geplanten Eintritt und am Austritt. Dann könnte man nach dem Autotacho die Geschwindigkeit einstellen. Allerdings strömt die Luft um das Auto herum schneller, als das Auto fährt.

Schritt für Schritt, mir fällt schon noch was ein.

Gruß

Werner

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