Du meinst sicher die Düsenkühler


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 17. Mai 2025 22:58:13:

Als Antwort auf: Re: Ein Flugmodellbauer, wie schön geschrieben von laden am 17. Mai 2025 19:06:58:

Moin,

aber mal die Kirche im Dorf lassen. Die Düsenkühler wurden so gebaut, weil die angewärmte Luft mehr Volumen hat und einfach insgesamt größer bauen den Luftwiderstand erhöht hätte. Also hinten eine größere Öffnung, als vorne.

Wenn man das jetzt rechnet und den Staudruck vorne ansetzt und außerdem davon ausgeht, dass vorne wie hinten der gleiche Druck herrscht, dann hat man hinten durch die größere Fläche eine größere Kraft, als vorne - ergo schiebt es. So funktionieren ja auch die Staustrahlrohre.

Aber ein ganz großes Aber dazu: hinten ist leider NICHT der gleiche Druck wie vorne, weil so ein Kühler einen recht hohen Widerstand hat. Sodann ist das Temperatur-Verhältnis zwischen kalter Luft im Eintritt und warmer Luft im Austritt nur klein gegbenüber Triebwerken. Wenn der Motor so um die hundert Grad Kühlmitteltemperatur hatte, also im Kampfeinsatz, dann ist die Luft vielleicht auf 60-70 ° erwärmt worden, aber nicht mehr. Wenn die dann - sagen wir mal - mit -40 °C eingetreten ist, beträgt das Verhältnis (273 + 65) / (273 - 40) = 1,45. Das ist nicht nichts, aber das kompensiert so gerade den Widerstand des Kühlers, wenn es gut läuft.

Viel wichtiger war z.B. bei der Mustang, dass der hintere Teil verstellt werden konnte, sodaß im Schnellflug mit hohem Luftdurchsatz und guter Kühlwirkung, der Auslaß kleiner wurde und weniger Widerstand bot, als z.B. im Steig- oder Kampfflug, wo durch ständiges Kurven die Geschwindigkeit zwar rel. niedrig war , aber hohe Leistung gefordert war.

Der Düsenkühler hat sich in den Köpfen der WW II Leute irgendwann verselbstständigt, so ähnlich wie die Wassereinspritzung, von der immer noch Leute glauben, sie hätte die Leistung gesteigert.

Die Staustrahler, die diesen Effekt echt für den Vortrieb nutzen, fangen frühestens bei 200 m/s, also schneller, als 700 km/h an, richtig zu schieben. Das hängt damit zusammen, dass erst bei der Geschwindigkeit die Luft nennenswert kompressibel wird. Geht man dann auf 900+, wird das immer besser, ganz vergleichbar mit einem Automotor, dessen Verdichtungsverhältnis erhöht wird, um mehr Ausbeute zu bekommen.

Die SR 71 brauchte bei Mach 2,5 und schneller, die Turbinentriebwerke fast gar nicht mehr, deshalb wurde die eintretende Luft um den Verdichterteil mit sechs Rohren á sechs Zoll herum geführt und direkt in die Brennkammer geleitet. Die Verdichter der Triebwerke hätte bei dem Speed nur noch gebremst und nicht mehr zur Verdichtung beigetragen.

Wie bei Booten der Vortrieb durch thermische Anwendung erhöht wird, ist mir nicht bekannt. Bin aber auch kein Bootsmensch - ab und zu mal Paddelboot, das war es auch schon.

Ich könnte mir aber vorstellen, wenn man flüssiges Wasser bis zum Verdampfungspunkt kriegt, dass dann sich der Schub erhöhen ließe. Abwärme ist ja in der Regel bei den fetten Modderbooten reichlich vorhanden. Wenn ich so lese, welcher Motorleistung die zum Teil haben . . . . . Mannmannman, da möchte ich nicht tanken müssen.

Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]