Re: Messingkühler
Geschrieben von Werner am 29. April 2025 11:57:53:
Als Antwort auf: Messingkühler geschrieben von waldi am 29. April 2025 09:37:28:
Moin,
hier in Bonn gab es früher den Kühler Willems. Leider ohne Nachfolger. Der Mann war eigentlich ein lebender Kühler. Von Beruf Handwerker, Installateur oder so, aber autodidaktisch mit allen Formeln bewandert, mit denen man Kühler berechnet. Dieser hat mir das mal erklärt, wie der Umstieg von Messingkühlern auf Alu gekommen ist. Die Alukühler ließen sich früher nicht so einfach fertigen, waren TEURER und leckten häufiger ! Dafür waren sie aber schön leicht. Inzwischen hat sich viel getan auf der Fertigungsseite und das Material ist billiger, deshalb sind die Messingkühler wohl ausgestorben. Als letzte hätten wohl FIAT noch Messing benutzt, die seien die schwersten gewesen, meinte der Willems.
Er selbst hatte eine hochgetunte Ducati Desmo 900, mit der er Rennen fuhr. Um die Öltemperatur des Sportmotorrades in den Griff zu kriegen, hat er einen BMW-Kühler in zwei Hälften geschnitten und sich aus einer Hälfte einen Ölkühler gebaut. Als ich dort war und einen leichten Kühler für meinen Doppeldecker suchte, hat er mir die andere Hälfte für wenig Geld überlassen. Die Wendekammern habe ich dann selbst gebaut und der Kühler paßte perfekt für den Nissan Micra Motor im Doppeldecker. Die Berechnung dazu gab es gratis. Der Mann war einfach toll!
Da der Kühler im Flugzeug nur gebraucht wird, wenn der Motor läuft und dann auch der Propeller schon richtig Wind macht, kann man einen solchen Kühler viel kleiner auslegen, als wenn man sich im Fahrzeugbetrieb befindet. Mein Kiebitz hatten den kleinsten Kühler von allen und ist bisher niemals überhitzt.
Gruß
Werner