Re: Beeindruckende Rechnung, aber...


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Geschrieben von Manuel [ER] am 10. Februar 2025 22:45:29:

Als Antwort auf: Re: Beeindruckende Rechnung, aber... geschrieben von Gary am 10. Februar 2025 12:47:54:

Hallo Gary,

ich versuche mal deine Welt weiter zu denken.

Hier hab ich eine import/export Bilanz gefunden für 2024:

https://www.stromdaten.info/ANALYSE/importexport/index.php

Und Verbrauch und Erzeugungsdaten:
https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/215556

Dort steht dass im Jahr 2024 78 TWh importiert wurden und 49 TWh exportiert.
Verbraucht wurde 464,4 TWh und 431,7 TWh erzeugt. Warum die Export/Import Differenz mit der Erzeugung/Verbrauch Differenz nicht übereinstimmt, sind das vielleicht Verluste? Ich weiß es nicht. Die Differenz ist relativ betrachtet nicht sehr groß, daher denke ich dass die Importe hauptsächlich den Erzeugungsdefizit darstellen, und weniger Durchleitung oder Speicheraktivität.

Eine Stromversorgung mit EE muss trotzdem funktionieren wenn momentan kein Strom erzeugt werden kann. Der Knackpunkt sind Speicher. Je weniger Wetter unabhängige Kraftwerke, desto mehr Speicher braucht es. Um die Größenordnung mal grob zu umreißen nehme ich nur die ist Situation an, in der noch viel Strom mit diesen Kraftwerken die möglichst weg sollen, erzeugt wird. Der Import ersetzt momentan die Speicher die wir nicht haben.

Also wenn wir jetzt nur mit unseren eigenen Kraftwerken, inklusive Gas und Kohle ohne auf die Importe angewiesen zu sein uns versorgen wollen, müssten wir in Summe knapp 33 TWh mehr erzeugen. Und wir brauchen Speicher. Wie groß müsste der denn sein ? Ich versuchs mal grob zu schätzen. Ich nehme mal an das der Speicher bestenfalls nur im Tagesrhythmus funktionieren muss und die notwendige Leistung vorhanden ist. Also könnte man ganz grob sagen mindestens 33 TWh/365 = 90 GWh ? Ich komme dann auf 300.000.000 m³ LiFePo bei ungefähr 300Wh/Liter Energiedichte. Kosten würde das 7,74e15 US$ (15 Nullen), nur die Zellen (https://www.lifepo4prices.com/). Die Aufstellfläche wenn man das 10 meter hoch auftürmt im Außenbereich (falls man das darf) 300 Millionen. Als Bauland Faktor 50 mehr, immer noch deutlich weniger als der Speicher selbst. Gebäude, Anschlüsse, Umrichter: weiß ich nicht.
Wenn die Dunkelflaute länger als einen Tag dauert oder der Speicher nicht schnell genug nachgeladen werden kann, reicht es nicht.

Die Schätzung hat einige Defizite. Es könnte ja sein das während einer Dunkelflaute Andalusien so viel Solarstrom liefert, dass es in Summe wieder reicht und der Speicher kleiner sein könnte. Aber das kann niemand garantieren und kostet leistungsfähigere Netze.
Dann ist noch die Frage offen ob der Speicher schnell genug voll wird für den nächsten Engpass. Das spräche für mehr installierte Leistung welche sich irgendwie ergänzt, was wiederum extra kostet. EE ergänzen sich nur im Mittel, nicht immer.
Ich bleibe aber bei der Anforderung dass das Netz immer funkieren soll und nicht nur manchmal im Mittel.

Vielleicht findest du eine bessere Näherung wo weniger rauskommt.

Grüße,
Manuel

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