Re: Inselbetrieb


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Geschrieben von Peter vdl am 30. Mai 2024 19:12:34:

Als Antwort auf: Inselbetrieb geschrieben von waldi am 30. Mai 2024 09:25:22:

Moin Waldi,

Ich hab 2,4 kWp auf nem Südost-Dach mit 45° Neigung Dachparallel, damit bin ich grob von Ostern bis in den Oktober rein autark... Wenn ich mal meinen Verbrauch aus der Zeit davor her nehme und den durch die 8848 Stunden, die das Jahr so hat teile komme ich da auch auf ne durchschnittliche Leistung von unter 500 Watt, den Rest muß dann der Akku bügeln...

Versuchen wir mal dein Phänomen zu verstehen: Strom fließt immer vom höheren zum niedrigeren Spannungspotenzial, im Sonderfall Ohmscher Widerstand dazwischen ist die Beziehung dabei U = R * I. (Bei komplexen Widerständen bewaffnen wir den Kanton einfach, dann haut's auch wieder hin - U = Z * I...) Nu schwankt die Netzspannung aber, die Wechselrichter wollen aber 230 V Sinus bei 50 Hz durchgehend bauen und halten. Ergo bleibt dem Strom nichts anderes übrig, als je nach Netzspannungsschwankung mal in die eine, mal in die andere Richtung zu fließen. Dies muß der Wechselrichter detektieren und je nach Stromfluß seine eigene Sollspannung anpassen, damit eben kein Strom fließt. Das macht der aber mit endlicher Geschwindigkeit, regelt auch nur vorsichtig nach - denn immerhin ist das Netz wesentlich kräftiger als es der Wechselrichter sein kann - theoretisch ergibt sich am Zähler als Meßknoten eine resultierende Spannung zwischen der Netz- und der Wechselrichterspannung - mit der Zuleitung vom Ortsnetztrafo zum Zähler als dem einen, der Zuleitung vom Wechselrichter zum Zähler als dem zweiten Widerstand - sie sind ja elektrisch gekoppelt - somit können wir Uri machen. R ist klein, sehr klein, ergo muß U gut passen und wenn's denn sein muß feinfühlig nachgeführt werden, sonst wird I ganz schnell ganz groß. Nu kommt noch ne Gemeinheit dazu - die Netzfrequenz schwankt auch - damit ist nicht mehr sicher, daß der aufsteigende Ast der Sinuskurve und der absteigende Ast immer übereinander liegen, sie müssen auch nachgeführt werden, sonst werden die Ströme da auch wieder ganz fix ganz groß - sieht für die beteiligten Geräte nur wie Blindstrom aus. Für die Spannungsmessung heißt das aber, es stehen nur noch die Scheitel oder Umkehrpunkte der Sinuskurve als Messpunkte zur Verfügung (Frequenz dann die Nulldurchgänge). Falschmessungen, Peaks und sonstiger "Dreck" auf der Leitung wollen auch noch ausgemistet werden - mir erscheint's logisch, daß die Wechselrichter da mit viel Valium regeln und eben einen gewissen Fluß in die eine oder andere Richtung nicht vermeiden können, weil Überschwinger oder auf Blödsinn regeln macht schnell mal Bumm. In sachen Frequenz gibt es übrigens Beschränkungen, wie schnell die sich maximal ändern darf, kann mir gut vorstellen, daß diese Grenzen auch für die Spannung genutzt werden.

Rußige Grüße
Peter

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