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Geschrieben von Heinz am 31. Januar 2024 18:29:54:

Als Antwort auf: Ohne Spannung? geschrieben von Uli S. am 31. Januar 2024 16:52:10:

Hi zusammen,
auch hier will ich die Fakten nicht schuldig bleiben.
Supraleiter werden in der Industrie u.a. verwendet um hohe statische Magentfelder zu erzeugen und gezielt einstellen zu können.
Wenn man den Strom in einer supraleitende Spule "anwerfen" möchte, braucht man eine Stromquelle. Die Spule hat einen Widerstand von 0. Die Stromquelle hat einen Innenwiderstand, im Stromkreis gibt es also eine Spannung und einen Strom. Ohm ist zufrieden.
Wenn man jetzt den gewünschten Strom durch die Spule am Fließen hat, kann man die Stromquelle durch ein ebenfalls supraleitende Verbindung ersetzen ("Kurzschließen"). Der Strom fließt konstant weiter.
Von einer Spannung kann man nicht sprechen, da sie - aufgrund theoretischer Überlegungen - in Ermangelung einer Potentialdifferenz entlang der Spule zwischen allen Punkten Null sein muss. Der Widerstand ist offensichtlich auch Null, da ja keine keine Energie "verloren" geht.

Man misst aber (in Abhängigkeit vom induzierten Strom) ein statisches Magnetfeld, das so lange erhalten bleibt, so lange die Spule supraleitend ist.
Strom gibt es also und man kann ihn messen.

Supraleitend heißt kalt. Sehr kalt. z.B. flüssiges Helium bei 4 Kelvin.
Wenn man vergißt, das Heliumbad nachzufüllen dann quencht die Spule, d.h. sie wird plötzlich normal leitend, und Onkel Ohm lehrt uns zusammen mit James Watt, dass bei endlichem R und I auch U nicht mehr 0 ist und das Produkt aus U und I Arbeit ist.
Die Quizfrage ist: Wie viel Energie ist in der Spule gespeichert und auf was muss man sich also gefasst machen, wenn die Supraleitung zusammenbricht?
Diese Energie wird nämlich zunächst verwendet, um das restliche Helium zu verdampfen, was bei einer geringen Verdampfungsenthalpie und einer großen Volumenänderung am Phasenübergang flüssig zu gasförmig entsprechende Sicherheitsvorkehrung an der Apparatur nötig macht.

Stimmungsvoll in der subjektiven Wahrnehmung ist es allemal - ob ich das sicher weiß? Ich kenne das jedenfall nicht nur von möglicher Weise gefaketen Bilder.

Aber waren wir nicht bei der subjektiven Wahrnehmung weltpolitsch relevanter Großereignisse?
Mein Punkt ist: Vermeintliche "Naturgesetze" vermögen vieles gut zu beschreiben und sollten wirklich das allerletzte sein, was man zu Gunsten einer Erklärung einer subjektiven Wahrnehmung über Bord werfen sollte.
Ein "Naturgesetz" ist aber dann nicht verwendbar, wenn es offensichtlichen Messdaten zu wider läuft. Dann die Messdaten dem "Naturgesetz" unterordnen halte ich für wenig zielführend.
Vielmehr ist die subjektive Wahrnehmung zu hinterfragen und dann aus dem Instrumentenkasten das passende Werkzeug zu wählen.

Das kann mühsam sein, aber auch sehr erfüllend und man muss damit leben können, dass man das allermeiste im Leben nicht wirklich verstehen wird.

Den Mangel an Verstehen durch einen Glauben zu ersetzen, fühlt sich für mich sehr unwohl an und davor versuche ich mich in allen Dingen zu hüten.

Grüße
Heinz



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