Richtig !
Geschrieben von Werner am 06. Januar 2024 14:18:08:
Als Antwort auf: Re: Dagegen ist kein Kraut gewachsen geschrieben von kurz am 06. Januar 2024 12:59:33:
Egal was man tut, wenn man Sicherheitsaspekte lange genug durchdenkt, steht am Ende der Unfall. Nun muß man aber sagen, dass in Japan im Eisenbahnverkehr auf dem neuen Weg (Shinkansen) noch fast nichts passiert ist. Einmal ist ein Superschnellzug entgleist bei einem Erdbeben. Es ist aber niemandem was passiert. In Japan bin ich Bahn gefahren und habe gestaunt, wie ruhig die Waggons bei Tempo 250 und mehr laufen. Die Geschwindigkeit kriegt man nur mit, wenn man gerade mal nicht durch einen Tunnel fährt und die Landschaft vorbei ziehen sieht.
Wir denken in den Sicherheitsmeetings beim Anlagenbau immer bis zum Unfall und dessen Auswirkungen. Diese Meetings dauern je nach Anlagengröße mehrere Tage und führen nicht selten dazu, dass einer einen roten Kopf kriegt und sagt: "Ich muß was ändern"
Der Chairman dieser Meetings sollte Grundwissen in Technik haben, aber ausdrücklich keine Vorkenntnisse von der Anlage haben. Damit soll eine gewisse Betriebsblindheit vermieden werden. Lachen über dumme Einwürfe ist verboten - passiert aber trotzdem. Die Damen der Schöpfung meistern das gut, können mit Durcheinandergerede von Ingenieuren gut umgehen und können auch gut mal dazwischen hauen.
Wenn jeder Zweig des Fehlerbaumes bis zu einem Unfall geführt hat, werden Abschätzungen über die Wahrscheinlichkeit vorgenommen. Manchmal sitzt die Behörde dabei mit am Tisch. Da gibt es dann so ganz gruselige Begriffe wie Kilo-Tote, Umweltschäden regenerierbar auf Jahre Jahrhunderte usw.
Und wenn allen dann die Puste ausgegangen ist, wird das Sicherheitskonzept so zur Genehmigung vorgestellt. Wer in dem Business als Chairman sich einen Namen gemacht hat, kann für solche Tage richtig Kohle abrechnen.
Gruß
Werner