Re: Ja Oho, die Bügelmeßschraube . . . .


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Geschrieben von Werner am 19. November 2023 17:21:56:

Als Antwort auf: Ja geschrieben von waldi am 19. November 2023 11:52:55:

Moin Waldi,

so vornehm der Herr, heute ?

Das muß ja sehr viel Arbeit gewesen sein, vier Zylinder auf größer zu schleifen. Aber was tut man nicht alles, um den anderen den Fuchsschwanz zu zeigen.

Ich hatte früher mal eine YAMAHY XJ 650 mit vier Zylindern und Kardan. Die habe ich bei Motorrad Mohr in Mayen gekauft. Den Laden gibt es sogar noch, gerade nachgeschaut. Und Mayen müßte einem Pfälzer bekannt sein, oder ?

Aaalso, dieser Mann hat mal von Kawasaki Deutschland einen Riesenauftrag bekommen, die Vierzylinderblöcke zu bohren, weil diese nämlich, shame on japanische Fertigung, nicht im Winkel standen, heißt, die Bohrungen liefen nicht parallel zueinander und es gab Schäden, Ölverbrauch, Garantiefälle usw. Wären die Abweichungen quer zur Kurbelwelle gewesen, wäre es wohl niemandem aufgefallen, aber das waren sie nicht. Der Herr Mohr meinte damals "kreuz und quer". Welche Motoren betroffen waren, weil ich nicht mehr, Kawa hat schon so ziemlich alles gebaut. Neue Maschinen wurden beim Eintreffen in Deutschland zerlegt, also die Motoren, die Blöcke nach Mayen geschickt zum Nachbohren (und Honen selbstverständlich) und bekamen dann andere Kolben für den Wiederzusammenbau. Das waren etliche, die Zahl weiß ich nicht, aber ich habe mal kurz seine Werkstatt gesehen.

Aaaalso, dieser Mann hat mich damals aufgeklärt und gesagt: "nein, die Zylinder werden nicht geschliffen, die werden gebohrt" über das Honen haben wir nicht gesprochen. Mohr stand damals in der Kritik, weil die Zeitschrift MOTORRAD bei ihm einen Werkstatttest gemacht hat und u.a. die Gabel einer XS 650 gelockert hat und Fahrwerksprobleme angegeben hat usw. Er hatte denen dann erzählt, die Gabel sei verschlissen und wohl die lockeren Schrauben übersehen. Wie auch immer, ich fand den Mann gut und von Motoren verstand der wirklich was.

Die Werkzeugmaschine bohrte alle vier Zylinder gleichzeitig. Zum Einsatz kam eine ziemlich dicke Stange (35- 40 mm ) mit einem einzigen Zahn/Meißel, der relativ langsam in die Runde lief und mit entsprechendem Vorschub sich bis nach unten vorarbeitete. Das Ausrichten vor dem Bohren hat am längsten gedauer. Der Meißel sollte ja überall auch noch Material erwischen. Die Maschine hatte - so aus der Erinnerung - keinerlei Elektronik. Der Lauf mußte auch überwacht werden. Da stand einer neben, der wochenlang nichts anderes gemacht hat.

Die XJ war im übrigen super zuverlassig, hat aber beim Fahren Null Spaß gemacht. Der Motor lief wie ein Elektromotor, praktisch keine Vibrationen, die Gasannahme ging so, verschluckt hat er sich nicht, aber spontan geht anders. Die angegeben 71 Pferde waren ziemlich müde bzw. einige von denen standen wohl auf der Weide. Die 900er BMW RS damals von meinem Kumpel ging mit ihren 68 PS locker an mir vorbei.

Klasse fand ich die Elektrik, die auch ohne Batterie betrieben werden durfte und die ermöglichte, dass bei absolut toter Batterie sich das Motorrad superleicht anschieben ließ. Die ersten Umdrehungen des Generators genügten für den Zündfunken (keine Magnetzündung) und die anderen Verbraucher kriegten so lange nix, bis genügend Spannung da war.

Gruß

Werner

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