Jockel, habe noch weiter studiert


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Geschrieben von Werner am 31. Juli 2023 11:14:03:

Als Antwort auf: Re: Einlaßventilspiel geschrieben von Jockel am 31. Juli 2023 07:19:51:

Moin der Herr,

also nach allem, was ich so finde und auch nach meinem Eindruck von den Shims sind die aus Federstahl gemacht, Werkstoffnummer 1.1274. Aus dem Material sind auch die Fühlerlehren oder Membranventile von Kompressoren usw.

Die werden zwar gehärtet, bleiben aber weicher, als die Gegenstücke, weil diese teurer sind, wenn man was auswechseln muß. Die Härtung erfolgt im Öl, geht also durch das ganze Stück. Mir wäre es auch für einen solchen Einsatzzweck nicht ganz gerechtfertigt, so viel Hi-Tech anzulegen. Aus meiner Sicht sind das Pfennigsartikel ähnlich wie Kugellagerkugeln. Aber der Preis ist natürlich ein Marktpreis. Wer stellt schon sowas selbst her ? Nicht kaufen und Gefahr laufen, dass der Motor kaputt geht wird wohl keiner machen.

Bei meinem Flugmotor, der ja aus zwei Rollerzylindern zusammengesetzt ist, hatte der Hersteller unter die Stösseltassen einfach abgeschnittene Fühlerlehren untergelegt. Was habe ich den Kopf geschüttelt aber gleichzeitig war ich auch total erleichtert, wie einfach und preiswert ich das richtige Ventilspiel wieder herstellen konnte - nämlich durch das Weglassen dieser Schnipsel.

(Auf Anfrage hat der Motorhersteller bestätigt, dass er das so macht)

Auf den kleinen Schnipseln kann man noch Teile des Aufdrucks lesen. So ganz doll werden die Dinger also nicht belastet.

Wenn ich mal dran denke, wie wir früher mit Einstellschrauben das Ventilspiel justiert haben . . . . . da denke ich jetzt auch nicht, dass man die Schraube genau am Ende gehärtet hat und sonst nicht. Sowas macht man eigentlich nur bei größeren Bauteilen, wenn die Elastizität des gesamten Teils erhalten bleiben soll, also bei Wellen und bei Angst vor Sprödbruch. Für solche "Unterlegscheiben" kann ich mir das nicht richtig vorstellen.

Der Federstahl wird schon als Bandstahl gehärtet und auf Maß geschliffen. Die Möglichkeit, daraus dann die Bauteile auszuschneiden bleibt also.

Ich lehne mich jedenfalls erstmal entspannt zurück und warte, dass es endlich wieder aufhört zu regnen, damit ich fahren kann. Checken werde ich so oder so das Ventilspiel nun öfter. Mir ist der Schreck in die Glieder gefahren, als ich gesehen habe, wie die Ventile standen.


Der W-Motor ist eigentlich ein Traktor-Motor. Die Ventilsteuerzeiten sind etwas länger, als beim VW-Käfer, aber kürzer, als beim Golf-Diesel. Gestern waren wir in der Regenpause unterwegs zu einer Freundin, die Geburtstag hatte. Wenn ich so durch den Standardverkehr fahre, drehe ich den Motor bei irgendwas von 2000/min. Bei Ortsausfahrten ist Schalten überflüssig, Gas geben im fünften und man fährt 70 oder auch 100, wo bereits sagenhafte 3700/min anliegen. Höher drehen macht zwar mehr Krach, aber schneller wird es nicht. Ich denke mal, dass der Motor die fahraktive Zeit, die ich noch habe, überleben wird.

Gruß

Werner

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