Ausreden


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Geschrieben von Johannes D am 12. April 2023 09:19:21:

Als Antwort auf: Re: wie machen sich solche E Autos denn mit Anhänger geschrieben von Achim Junk am 10. April 2023 11:40:04:

Servus,

das als "Ausrede" zu bezeichnen finde ich frech und für die Elektromobilität nicht
hilfreich.

Und: was ist daran nervig? Wenn ich für meine Verhältnisse viel Geld für ein
Auto ausgebe, dann möchte ich für mein Geld eben möglichst viel Nutzwert und
Komfort.
Was nervt Dich daran?

Die langen Urlaubsfahrten funktionieren mit angemessenem Komfort nicht für
eine große Familie mit einem Elektro-Auto. Wenn Du zB in den Camping-Urlaub
oder ein Ferienhaus fährst (= deutlich mehr Gepäck notwendig).
Wenn wir mit drei Kindern + Hund zum Campen fahren gibt es kaum eAutos mit
angemessenem Platzangebot und guter Reichweite. Mit nem Mercedes EQV müsste man
realistischer Weise wohl alle ca 250 km Laden (und da ist der Mehrverbrauch
durch das Dachzelt oder einen Anhänger den ich nicht anghängen kann noch gar
nicht mit drinn).
Davon ab kostet so ein Auto aktuell (da noch kein entsprechender Gebrauchtmarkt
mit alten Autos da ist) so 50k aufwärts.
Also selbst wenn ich bereit wäre mich mit den Ladestops anzufreunden und/oder
längere Strecken auf zwei Tage aufteile um zwischendurch einfach einmal den
Akku ganz zu leeren und über Nacht wieder auf 100 zu laden ist mir das Fahrzeug
einfach viel zu teuer.

Das gleiche gilt im Prinzip (Preis) für das/ein kleines Alltagsauto. Ein "kleines" eAuto
mit 4 bis 5 Sitzplätzen (eUp, Zoe eGolf) kostet mindestens 5k aktuell, ich denke
eher 7 bis 10 wenn man nen "guten" Zustand will und nicht den kleinsten Akku.
Einen billigen Verbrenner bekommt man mit etwas Glück für unter 1000 EUR (Umweltzone
ist kein Thema). Da muss ich wegen des potentiellen Wertverlustes auch nicht so
auf den super Zustand und neuste Technologie achten.

Die Differenz zum Kaufpreis kann ich bei beiden Varianten nicht über den vielleicht
günstigeren Strompreis "herausfahren".

Und was das "der Sprit muss teurer werden" angeht. Ja da bin ich im Prinzip bei
Dir. Diesel und Benzin ist (zumindest in DE) noch so günstig, dass hier bei vielen
Verbrauchern noch kein rechter "Erziehungseffekt" eintritt.

Jetzt kommt aber mein ABER: das sollte oder muss ja bei dem Fahrstrom für die eAutos
ebenso sein, oder sollte so sein.

Meine Theorie ist ja auch folgende: wenn "irgendwann" eine größere Anzahl an Autofahreren
auf eAutos umgestiegen ist, dann fehlen ja die Steuereinnahmen durch den Kraftstoff
und der Staat musss sich dieses Geld woanders, evlt. beim Fahrstrom holen.
Das könnte jetzt dann mehr oder weniger zufällig mit einem Einbruch der Nachfrage
an Erdöl zusammenfallen was bewirken kann, dass der Preis für Erdölprodukte massiv
fällt (die Erdölförderer wollen noch schnell mal richtig Kohle machen bevor
keiner Mehr die Suppe haben möchte).

Das würde dann für die kuriose Situation sorgen, dass das Fahren von eAutos plötzlich
viiiel teurer ist als das betreiben eines "bösen" Verbrenners.

cu

Johannes D.

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