Uran und Alternativen


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Geschrieben von huebi am 04. April 2023 03:43:02:

Als Antwort auf: Uranmution geschrieben von Henzo am 01. April 2023 18:44:35:

Moin zusammen.

Ich hatte mal eine Einzylinderkurbelwelle gebaut, bei der ich die Auswuchtung des Kolben zwischen 0 % und 100 % einstellbar sein sollte. Dazu wollte ich in die Kurbelwangen radial Gewichte einschrauben. Die Idee war, heraus zu finden, wie die Kurbelwelle am besten ausgewuchtet sein muss, damit das Motorrad am wenigsten, bzw. am angenehmsten vibriert.

Durch einen blöden Rechenfehler, ich hatte nur mit einer der beiden Kurbelwangen gerechnet, brauchte ich nun M12 Schwermetallmadenschrauben, die die doppelte Dichte von Blei haben. Platin und Gold: zu teuer, Wolfram: sehr hart und schlecht zu bearbeiten. Also viel meine Wahl auf abgereichertes Uran weil es ungefähr die Eigenschaften von Edelstahl hat. Das muss billig sein, denn das braucht niemand. Okay, es wurde schon Anfang der 90er als Kielgewicht für Regatta Yachten verwendet, weil es den Kiel kleiner macht und den Schwerpunkt noch einmal tiefer absenkt. Die Bearbeitbarkeit ist ungefähr mit Edelstahl vergleichbar. Gut, die Drehbank ist danach verseucht aber das lässt sich schon irgendwie lösen. Im Zweifelsfall über Ebay Kleinanzeigen entsorgen. Als Alphastrahler reicht dann verzinken, damit nichts mehr raus strahlt. Das erschien mir also machbar. Also mal den nächsten Händler suchen und um die Ecke in Frankfurt die Uran Handelsgesellschaft gefunden. Mal kurz vorbei fahren und eine Gewindestange M12 bestellen. So der Plan. Aber wie Jo so schön sagt: Willst Du Gott mal richtig laut lachen hören, mach einen Plan.
Zwei Stunden später war mir klar, dass ich das zwar bearbeitet kann aber die Genehmigungen dazu hätten mir zu lange gedauert.
Kurz danach entdeckte ich dann auch meinen Rechenfehler und das Thema Uran wurde durch Blei ersetzt.

Aber nun zur Munition.
Ein LKW im intermodalen Verkehr, also wenn die Ware vorher oder nachher per Bahn oder Schiff transportiert wird, darf 44 Tonnen wiegen. Er kann 89 km/h fahren. Wenn ich nun die Bewegungsenergie ausrechne, komme ich auf 13,6 Megajoule. Ab 7,5 Joule wird eine Waffe besitzkartenpflichtig. Ein C/CE Führerschein entspricht also 1813333 Waffenbesitzkarten. Schnell mal in Wikipedia geschaut und es gibt da die Wuchtgeschosse mit 25 mm Durchmesser und 500 mm Länge für die 120 mm Natokanone wie sie auch der Leopard 2 hat. Jeder Vollhonk grätscht noch mal vor dem LKW in die Ausfahrt, würde das aber mit eben diesen 13,6 Megajoule niemals vor einem Leo 2 machen, der gerade sein Ziel erfasst hat und mal einen gepflegten Todesstoß los werden will. Dumm sind wir ja alle irgendwie aber mit weniger als 50 Metern Abstand würde ich nie ins Abstandsradar eines LKW einscheren. Mit - 2 Metern hat das mal einer bei mir vorm Peterbilt gemacht und ich habe mich nur gewundert, warum der Tempomat jetzt ein paar Briketts nachlegt und woher die Spurrinnen auf der funkelnagelneuen Autobahn kommen. Gesehen habe ich den Honk erst als er links von mir quer auf der Autobahn rumgedriftet ist. Er hat einfach Glück gehabt, dass ich einfach im Tran vor mich hingefahren bin und auf der dreispurigen Bahn viel Platz für ihn zum Driften war.

Hier werden die Geschosse aus Wolfram gefertigt und die Amis nehmen halt abgereichertes Uran. Uran macht einen schönen Feuerball und Wolfram halt nicht. In Jugoslawien wurde übrigens auch viel Uran verballert und die Folgen sind immer noch desaströs. Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, Uran zu verschließen, würde aber auch keinen Krieg anfangen.

Ich habe am Luftgewehr den normalen Drill der NVA Ausbildung an der AK47 durch meinen Vater "genießen" dürfen und und konnte Jahrzehnte später die ersten 180 Seiten der Dienstanweisung auswendig aufsagen, ohne sie je gelesen zu haben. Und es ist mir heute noch unmöglich, eine Waffe so zu halten oder zu benutzen, daß jemand gefährdet werden würde. Genau so wie den Futterschlüssel im Drehbankfutter stecken zu lassen.
Auch empfinde ich eine Schrotflinte, korrekt gehandhabt, als absolut ungefährlich, denn die ist nur ein Werkzeug zur Jagd auf Tiere und nicht auf Menschen.

Ich war mal hier in Schwaben auf Besuch und war der einzig nüchterne weil ich noch fahren wollte. Der Hausherr, ein begeisterter Sportschütze, legte dann eine Pistole auf den Tisch. Da ich nicht wusste, ob die geladen war, hatte ich den Verschluss keine 3 Sekunden später von der Waffe getrennt. Ich hatte eigentlich keine Ahnung von Pistolen, wie das zu machen war, wusste ich aber. Er war etwas verblüfft, fand es dann aber doch gut weil so wirklich nichts passieren kann.

Bei der 750 Jahr Feier der Schweiz habe ich auch recht viel rumgeballert und so eine grottige chinesische Pump Aktion mit locker 2 Promille noch wieder zum knallen bekommen. Und ich war am nächsten Morgen zwar nicht begeistert von meiner blutunterlaufen Schulter, jedoch habe ich immer noch jede Sicherheitsmassnahme eingehalten und außer ein paar toten Verkehrsschilder waren keine Verluste zu bekümmern. Cal. 44 empfinde ich gar nicht so schlimm. Knallt gut und der Revolver ist danach immer recht hoch erhoben. Dirty Harry hat da echt eine gute Wahl getroffen. Die Pump Aktion war da schon deutlich anspruchsvoller, denn egal was ich machte, mein linker Fuß stand nach dem Schuss nicht mehr vorne, sondern hinten. Und jede Falte der Jacke war am nächsten Morgen auf der Haut zu sehen.


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