Staub tut nicht weh


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Geschrieben von Werner am 13. März 2023 12:28:42:

Als Antwort auf: Mache ich heute noch geschrieben von waldi am 12. März 2023 21:13:17:

Die Ecken und Kanten der Minikörner können den menschlichen Finger nicht verletzen, weil sie zu klein sind. Die Haut geht drumrum, ohne dass sich nervlich bedeutsame Spannungen aufbauen können. Es fühlt sich weich an, ist aber mikroskopisch hart.

Jetzt frag mich aber nicht, wie die Hersteller solche Körnungen zustande bekommen und daraus dann Schleifmittel herstellen. Ich weiß es nicht! Bei uns in Wesseling ist vor vielen Jahren das altehrwürdige Firmengebäude der Firma Norton

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Norton

stillgelegt worden. Die hatten früher richtig zu tun und hatten auch Patente auf verschiedene Sachen. Das ist eine eigene Wissenschaft.


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Nochn Döntje aus der Lehre: Am großen Schleifbock in der Dreherei hat ein Dreherlehrling einen Meißel (damals noch "Stahl") angeschliffen und die Maschine abgeschaltet. Dann hat er - gutmeinend - mit kräftigem Druck auf der Rückseite des Meißels die Maschine zu Anhalten gebracht. Er dachte, dass sei sicherer, wenn die Maschine steht.

Die Maschine dachte das nicht und der Kollege Schleifscheibe auf der anderen Seite der Welle hat sich in seinem Gewinde losgemacht. Die Schwungmasse dieser sehr großen Scheiben ist enorm und wenn die Welle abgebremst wird, kann sich das Gewinde losdrehen, was ja in Normalbelastungsrichtung sich festzieht. Deshalb ja auch Linksgewinde auf der linken Seite der Welle.

Nun, die Abdeckungen am Schleifbock waren nicht vollständig, warum ? weil man verbotenerweise auf der Planfläche der Scheibe auch schleifen wollte. Die große Scheibe konnte also von der Welle springen und den Schleifbock verlassen.

Mit hoher Drehzahl ist sie zu Boden gegangen, stabilisiert durch die enormen Kreiselkräfte. Der Junge ist beiseite gesprungen, hat nix abgekriegt. Die Scheibe ist zwischen zwei Drehbänken durch, hat einen schönen Schlitz in den Boden gezogen, ist die Wand rauf, die Beschleunigung reichte, dass sie bis an die Decke sprang, dann an der Decke wieder in Gegenrichtung aber nur einen kurzen Impuls und dann in Parabelflugbahn wieder zu Boden. Dort ist sie dann in tausend und ein Stück zersprungen.

Der Drehermeister hat kurz nach dem Lehrling geschaut und in den Schock rein ganz ruhig gesagt: "Schleifbock immer auslaufen lassen, nicht abbremsen!" Ich wette, der Typ hat das nie wieder gemacht. Ganz ehrlich, ich hatte das bis dato auch oft gemacht und nicht gewußt, was passieren kann. Die Abdeckungen waren tags drauf wieder dran. Man hat sie erstmal suchen müssen. Ob so eine Blech einen wildgewordenen Schleifstein hält ? Ich möchte es nicht drauf ankommen lassen.

Gruß

Werner

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