Mhmmm . . . .


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Geschrieben von Werner am 15. Dezember 2022 11:51:53:

Als Antwort auf: Re: Ich habe lange überlegt, warum geschrieben von Uli S. am 15. Dezember 2022 10:31:34:

Also die Dichte der Ladung kann nicht steigen, wenn sich Temperaturen ändern. Sobald der Einlaß zu ist, wird komprimiert und die Masse geteilt durch das verbleibende ZK-Volumen ergibt die Dichte - egal ob heiß oder kalt.

Die Verdichtungsarbeit ist geringer, das sehe ich ein und gebe zu, dass ich da noch nicht drüber nachgedacht habe. Wohl merkt man beim Zweizylinder (Motorrad), dass der Motor weicher läuft in sehr niedrigen Drehzahlen, was ich aber bisher auf die langsamere Abbrandgeschwindigkeit geschoben habe. Aber sicher ist auch die geringere Verdichtungsarbeit für ruhigeren Lauf mitbestimmend.

Dann geht es an die Verbrennung: das gegenüber Benzinbetrieb kühlere Gemisch wird zur Entzündung gebracht und heizt sich dabei nicht so stark auf, wie normal. Deutlich zu spüren übrigens, das Klopfen oder Knistern beim luftgekühlten Motor, woran die W650 ziemlich leidet, wenn man sie mal heiß fährt, ist dann weg !

Wenn man annimmt, dass mit der zusätzlichen Menge in etwa wieder der gleiche Heizwert pro Füllung erreicht wird, kann es bei der Verbrennung nicht so warm werden, wie sonst. Damit sinkt aber der Druck und steigt nicht. Am Motorrad ist keine Lambda-Sonde, sondern nur ein ungeregelter Kat im Auspuff, der aber gut funktioniert. Das Motorrad fährt auch nicht schneller, sondern etwa gleich. So richtig probiert habe ich es noch nicht. Auf dem Prüfstand hat der Motor gegenüber Benzinbetrieb sein höchstes Drehmoment schon etwas eher und auch ein wenig besser - was meinen Bedürfnissen sehr entgegen kommt.

Das Auto fährt subjektiv etwas lascher an, der Motor läuft auch weicher. Die Beschleunigung ist nicht besser, eher gefühlt, geringer, kann aber täuschen. Aber der warm gefahrene Motor auf der Autobahn entwickelt eine Drehfreude, die schon markant ist. Er muß richtig warm/heiß sein, damit habe ich ja auch den ZK kaputt gefahren, weil ich im Übermut und in der Eile für 100 km Vollgas anstehen hatte.

Nachdem der ZK zum planen und der Motor repariert war, fuhr er richtig toll. Der Werkstattbesitzer meinte augendzwinkernd "Da haben wir aber auch richtig was runterholen müssen" . Ich hatte ihn vorher gebeten, in dem Zuge die Verdichtung etwas zu erhöhen, was er mit den Worten "Nää, Tjunink mache mer nit" abgelehnt hat. Und so wurde diese Maßnahme als Reparatur deklariert.

Jetzt war die Beschleunigung deutlch besser, aber an die Höchstgeschwindigkeit habe ich mich nicht mehr rangetraut. Der Käufer meines Wagens muß mögicherweise Super Plus tanken, da habe ich keine Rückmeldung.

Warum also ?

Mein Gedanke ist, dass bei der langsamen Abbrandgeschwindigkeit - ähnlich wie im Flüssiggasbetrieb - die Flamme bei hohen Drehzahlen förmlich aus dem Zylinder "heraus brennt" und damit für eine Verschiebung der Auspuffresonanz sorgt. Je heißer, desto schneller verläuft die Druckfortpflanzungsgeschwindigkeit und bei gleicher Rohrgeometrie paßt das zu einer höheren Drehzahl.

Aber ob diese Effekter wirklich tragend sind, das weiß ich nicht. Die modernen Autos blasen ja ihr Abgas direkt auf den Kat, ehe es weiter in die Rohre geht.


Ich werde mal ein bißchen Stöchiometrie rechnen und mit den Heizwerten vergleichen. Womöglich schiebt man tatsächlich mehr Energie in die Zylinder, wenngleich ich das im Moment noch nicht so richtig glaube.

Gruß

Werner

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