Re: Fiat 127
Geschrieben von Werner am 04. Oktober 2022 13:16:41:
Als Antwort auf: Re: Fiat 127 geschrieben von Jockel am 04. Oktober 2022 07:18:51:
Moin,
wir hatten mal bei meiner letzten Arbeitstelle, also der, wo ich noch angestellt war, einen Studenten, der eine Studienarbeit angefertigt hat. Es war ein angehender Wirtschaftsingenieur - oder Produktionstechnik, weiß ich nicht mehr.
Wir konnten ihm kaum helfen, er kam über Beziehungen und unsere Hauptunterstützung war, dass er ein Büro und einen PC hatte und Zugriff auf Telefon usw. Ein paar Leute aus dem Konzern konnten ihm auch etwas helfen.
Dieser Typ hat die Kosten für einen Opel Rekord aus den 60ern nachkalkuliert für das Jahr 1997, also 30 Jahre später. Nichts geändert, keine verzinkten Bleche, keine Neuerungen, alles so, wie es war. Und der Knaller war: Das Auto hätte mit den Fertigungsmethoden der späten 90er ungefähr genauso viel gekostet, wie man in den 60ern geben mußte, so etwa 6500 DM, allerdings unter der Berücksichtung, dass es zu den gleichen Stückzahlen käme.
Wenn man nun einen FIAT 127 so wieder bauen würde, was würde der wohl kosten ?
Zurzeit machen die Russen sowas. Sie haben einen alten Wagen aus den 90ern genommen (Ich glaube einen Fiat-Lizenzbau) und genau kalkuliert, was sie alles brauchen. Durch das Embargo sind viele Sachen nicht zu kaufen, also machen sie sie selber. Der Boykott beflügelt in Rußland regelrecht die Wirtschaft, freilich nicht auf dem technischen Niveau von heute, aber doch effektiv und überschaubar. Ich habe schon mit Leuten gesprochen, die auch lieber wieder ein einfaches Auto hätten ohne Schnickschnack.
Wer weiß, vielleicht gibt es demnächst Schwarzimporte aus Rußland ? . . Heimlich mit einem geklauten U-Boot durch durch die Ostsee 
Eine gute Volkswirtschaft basiert auf Teamgeist und Abläufen, die unter den verschiedenen Firmen gut funktionieren. Einfach nur Konsum, gekauft im Ausland, für Geld von Rohstoffen, bringt eine Volkswirtschaft nicht voran. Die Leute schielen dann nach dem neuesten Tand, der angeboten wird, aber machen sich wenig Gedanken, wie sich sich mit ihrer Arbeit auf eine bestimmte Aufgabe einstellen müssen. Die Degeneration ist vorprogrammiert.
Gruß
Werner