Sowas hätten wir mal mit unseren Krankenwagen machen sollen . .


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Geschrieben von Werner am 13. September 2022 09:38:05:

Als Antwort auf: Im Leo 1 hamse damals Putzlappen sackweise entsorgt geschrieben von waldi am 12. September 2022 22:26:08:

da wär aber was los gewesen.

Bei uns war das - sagen wir mal - paramilitärisch straff geführt. In den Hilfsorganisationen DRK, JUH, ASB und Malterser laufen auch ne Menge Leute rum, die das Befehlen lieben. Es gab einen vorgeschriebenen Check morgens um 7:15. Vollständigkeit des medizinischen Inhaltes, Ölstand, Kühlwasser (ganz im Ernst, das war noch eine Vorschrift aus Kaisers Zeiten und definitiv nicht mehr nötig in den späten 70ern.), Betriebsstoffe und Reifendruck, der notiert werden mußte. Die Reifen verloren ihre Luft eigentlich nur durch das tägliche Prüfen. Aber ok, sich ein Fahrzeug mal vor der Fahrt etwas genauer anzuschauen, kann kein Fehler sein. Aber wehe, wenn der Kittel nachher dreckig war !

Dann das Signalhorn. Es mußte bei geschlossener Wagenhalle getestet werden, wurde gerne mal vergessen, weil es keine Seitentür gab, sondern man das Tor aufschieben mußte, um rein zu kommen. Wurde dann bei offenem Tor getrötet und dies auch noch im Verbund der Tagesfahrzeuge, dann gabs diszimäßig einen drauf - auch wenn das hintern den Gleisanlagen, wo unser Standort war, kein Schwein bemerkt hat.

Als ich 1985 als frisch gebackener Ingenieur ein Vorstellungsgespräch hier bei einem der großen Chemiebetriebe hatte, wurde ich auf die Verweigerung des Dienstes mit der Waffe angesprochen. Ich sollte erklären warum und wieso. Im Gespräch habe ich dann gesagt: "Ich verstehe, wenn Sie Sorge haben, dass ich mich nicht in eine Organisation einpassen könnte, aber seien Sie beruhigt, wir mußten im Krankenfahrdienst morgens püntlich einsatzbereit sein, es gab einen Ersatzmann, wenn jemand ausfiel und der Rettungsdienst mußte sich auf uns verlassen können."

Nachdem sich die Mienen meiner potentiell zukünftigen Vorgesetzten etwas aufhellt hatten, fügte ich hinzu: "etwas, was die Bundeswehr ja zurzeit nicht unter Beweis stellen muß . . ."

Da war es vorbei. Da klappten gleich drei Offiziere der Reserve hoch und ich war eigentlich schon unten durch. Ich war dann heilfroh, dass ich in der schwierigen Zeit der 80er einen schönen anderen Job bekommen habe.

Aber dennoch, immer wieder schön, solche Panzergags zu hören. Immerhin schlägt mein Herz für den deutschen Maschinenbau, das kann und will ich nicht leugnen.

Gruß

Werner

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