Re: Nichts machen ist da aber das verkehrteste.


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Geschrieben von Peter vdl am 26. Mai 2022 13:14:27:

Als Antwort auf: Re: Nichts machen ist da aber das verkehrteste. geschrieben von Joachim S am 26. Mai 2022 11:51:45:

Moin Jo,

Natürlich macht man sich verdächtig, wenn der Algorithmus (es gibt nicht nur den einen, weil es so einfach und bequem ist gibt's zig millionen davon - und sei's nur mal nach dem Motto schaun mer mal, was wir da abgreifen können) nichts über einen weiß. Es ist ja aber auch gut möglich, daß ein Nichtvorhandensein von z. B. Payback-Daten auch ganz natürliche Ursachen hat - der nutzt halt kein Payback. Das ist dann Aufgabe des Algorithmusses seine Daten auch passend zu verifizieren. Alle Daten kannst du eh nicht unterbinden, dazu müsstest du Eremit irgendwo in den Karpaten sein und dürftest mit der Außenwelt nicht mehr interagieren - dann würde ein Nichtvorhandensein von Daten aber keine Rolle mehr spielen.

Das Beispiel ist übrigens eines der Harmloseren - und da ist kein Unfug bei. Die Wahrscheinlichkeit, daß du ausschließlich mit der Karte deiner/s LAG einkaufen gehst ist gering - und herauszufinden auf wen die ausgestellt ist ist eines der ersten Übungen beim Datenmining, daß du ausschließlich für ne Freundin mit einkaufst und sie nie selbst einkaufen geht ist auch sehr Unwahrscheinlich - selbst wenn ihr zusammen wohnt. Selbst ohne die Karte dürft ihr einkaufen, die Daten, die über die Karte laufen reichen aus. Sobald sich was an dem Verhalten - größere Mengen, andere Produkte, andere Einkaufsfrequenz usw - ändert schlägt der Algorithmus an und schaut nach, was sich geändert hat - und zieht daraus nach seiner Wahrscheinlichkeitstabelle - die millionen anderer User bereits trainiert haben - seine Schlüsse. Der Mensch ist nen Gewohnheitstier, das wird gnadenlos ausgenutzt. Und wenn der Algorithmus sich Unsicher ist fragt er halt andere Datenquellen ab z. B. um Schlüsse zu erhärten oder zu verifizieren. Bei der Frage ob Schwanger oder nicht kann man neuerdings sich's ganz einfach machen und mal eben die Klaut in der die "Gesundheits"daten liegen abfragen. Die Protokolle sind - wenn nicht inzwischen massivst nachgebessert worden sein sollte - alle komplett kaputt und öffentlich bekannt. Eine Abfrage und jeder der's will weiß ob du Sackratten hast und wenn wann welcher Arzt das festgestellt hat und was du zur Behandlung machen sollst - oder eben ob und seit wann du Schwanger bist. Fehlt nur noch der Querverweis auf deine Olle wenn die Daten bisher auf nen Kerl hindeuten - frag das Telefonbuch wer an der Adresse gemeldet ist - und du hast die Daten mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit...

Wenn du Zeit hast wühl dich mal durch die Veröffentlichungen des CCC zum Thema durch, die verifizieren ihre Ergebnisse und zeigen die Angriffsvektoren komplett auf. Pass aber auf, daß du dich hinterher nicht einmauerst...

Rußige Grüße
Peter

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