Stimmt
Geschrieben von Werner am 13. Mai 2022 17:53:56:
Als Antwort auf: Re: Nee, in der Nockenwelle...wie bei KTM geschrieben von Schorsch am 13. Mai 2022 12:13:39:
und beim Drehen ergab es auch das gleich Gefühl.
Was passierte, war, dass man gegen eine kleine, federbelastete Sperrklinke eine halbe Welle mit dem Rücken von unten gegen den Kipphebel gedrückt hat. Dieser hat dann das Auslaßventil geöffnet, aber nicht voll, sondern nur ein bißchen, sodaß der eigentlich Auslaßnocken immer noch wirksam war. Am Kipphebel war ebenfalls eine kleine Nase, die in bei jeder Bewegung das Rad einen Zinken weiter gedreht hat. Schlau gemacht und an alles gedacht !
Wenn das Federchen für die Rasterscheibe kaputt ging oder weg war, konnte der Knopf mit der halben Welle zwar das Tanzen anfangen, aber der Motor lief weiter, weil der Kipphebel die halbe Welle immer wieder dahin zurück gedrückt hat, wo er sie haben wollte.
Man konnte nur entscheiden, wie viele Hübe man brauchen wollte, um zu dekomprimieren. Starke Leute (und das wollte wir Jungs natürlich sein) schafften es, den Deko gleich eine halbe Umdrehung "vorzudrehen". Die "Schwächlinge" brauchten eine Dreiviertel-Drehung. Ich erinnere mich daran, dass mein kleiner Bruder geheult hat, weil er das Ding nicht anbekam. Seine Arme waren ihm schon fast abgefallen. Er hat dann heimlich verbissen trainiert, bis auch er die Wölkchen erzeugen konnte.
Am besten war Hasan, der Türke. Dem war das alles zu kompliziert. Der nahm die Kurbel in seine beiden Fäuste und dreht ohne Deko gegen die Verdichtung, ließ wieder nach, holte wieder aus, ließ wieder zurück federn, bis er einmal drüber kam und dann reichte ihm die eine Umdrehung Gaswechsel ohne Kompression, dass das Teil ansprang. Mein Vater sagte mal, der kriegt das Ding an, wenn kein Diesel drin ist.
Schön war die Zeit.
Ich hab noch ein Foto von dem Transportwägelchen der Rüttelplatte. Ich brauchte die Räder für einen höheren Zweck. Muß ich mal raussuchen und einscannen.
Gruß
Werner