Flächenbedarf für nen Flieger?


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Geschrieben von Joachim S am 03. März 2022 17:13:55:

Als Antwort auf: Genau, die Photosynthese geschrieben von Werner am 03. März 2022 13:56:28:

Hi Werner,

die Photosynthese hat einen Reiz, sie arbeitet still und fast von alleine vor sich hin. Könnte man meinen. Will man sie aber technisch nutzen, läuft das auch wieder auf riesigen Flächenbedarf hinaus. Mit Landwirtschaft, Düngung und all dem, was man nicht so wirklich will...

Zu Pölerzeiten haben wir ausgerechnet, mein Bulli braucht 2 Hektar Ackerfläche, so wie ich damit unterwegs war.

Tausend Liter pro Jahr und Hektar... Grob hat ein Liter 10 kWh, wenn wir Rapsöl wollen, kriegen wir aus dem Hektar 10.000 kWh an Brennwert.

Solaranlagen (Photovoltaik) haben mittlerweile einen Wirkungsgrad von 20%, da kommt die Photosynthese nicht hin. Nicht mal ansatzweise. Wenn man die ganze Pflanze nutzt, dann ist man m.W. bei 4-5 %. Was dann aber wohl die Böden auslaugt, und man intensive Landwirtschaft mit viel Düngung betreiben muss.

Jahresertrag Photovoltaik rechnet man mit grob 200 kWh pro Jahr und m².

Ein Hektar sind 10.000 m². So ein Hektar voller Solarpanele sollte also 2.000.000 kWh liefern. So gesehen ein 2.000.000 / 10.000 = 200. Ein Zweihundertfacher Ertrag... Und die Dinger funzen auch auf völlig unfruchtbarem Boden.

Wollen wir aus dem Strom Sprit machen, und kriegen auch nur 10 % Wirkungsgrad hin, wären wir immer noch 20 fach besser, als wenn wir Rapsöl anbauen... Und einen bisschen mehr Wirkungsgrad sollte doch nun wirklich noch drin sein...

Der Hektar erzeugt dann 20 Tonnen Sprit pro Jahr. Tja, das ist immer noch viel Fläche für den Flieger. Deswegen rechnen viele Experten ja auch, dass das einfach nicht lohnt, Strom zu Sprit zu machen... Vermutlich haben sie Recht, es sei denn, man hat einfach Platz ohne Ende, und verflüssigt die reichlich vorhandenen Überschüsse.

Wenn man bedenkt, dass der Bulli, würde er elektrisch fahren, das auch noch mit einem erheblich besseren Wirkungsgrad könnte, dann braucht der Bulli nur noch ein 400-stel der 2 Hektar Ertragsfläche. Also 20.000 durch 40 = 500 m². Das sind nur noch 22 mal 22 Meter. Wahrscheinlich noch viel weniger.

Die sind nicht aus der Welt, die findet der Bullifahrer noch irgendwo, vielleicht in seinem Garten und dem Dach.

Und so zeigt sich, der Individualverkehr muss elektrisch werden, wenn er regenerativ stattfinden soll...

Ja, ich weiß, das gefällt dem Werner nicht. Mir ja auch nicht ;-)

Tatsache ist aber, die Leute, die das behaupten sind keine "Ökospinner". Sie haben einfach mal gerechnet. Sie sind allerdings keine verbohrten "Petrolheads", so wie wir ;-)

Gruss Jo

PS, dass die Rechnung so krass ausfällt, überrascht mich selbst. Wenn ich irgendwo ne Null unterschlagen habe, korrigiert mich bitte...

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