So kenn ich das auch


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Geschrieben von Werner am 15. Februar 2022 19:20:11:

Als Antwort auf: ist das nicht vor allem bei den "screaming jimmies" der Fall? geschrieben von Johannes D am 15. Februar 2022 17:17:13:

Die Detroit Diesel sind auch heute noch sehr beliebt. Sie werden aber nur noch von Fahrzeugeignern gefahren, die nur ab und zu mal was zu transportieren haben.

In der Tat sind die Detroits 2T-Motoren nicht sonderlich kräftig im unteren Bereich. Dafür marschieren sie richtig gut, wenn sie mal drehen.

Diese Motoren werden ja mit Rootsgebläsen gefüttert und die sind nicht gerade dicht, wenn sie langsam laufen. Wenn sie schnell laufen, sind sie auch nicht dicht, aber dann fällt es nicht so auf crazy

Der Auspuff zieht bei den Maschinen echt 2T-mäßig mit am Abgas, wenn Betriebsdrehzahl erreicht ist. Das klappt unten rum nicht, im Gegenteil, der Motor steuert dann Abgas zurück auf das Gebläse. Bei den aufgeladenen Maschinen verstärkt der Turbo den Effekt noch. Dennoch werden die Motoren offenbar sehr gerne gefahren. Den Leuten gefällts, die Gasannahme (Dieselannahme) ist wohl super - eben wenn er dreht.

Krupp hat ja hier in den 50ern auch 2T-LKW gebaut. Die sind damit aber auf die Nase gefällen. Zu viele Motorschäden, Komplettausfälle, das war nicht praxistauglich.


Die früheren Greyhound-Busse hatten alls "Detroits" drin. Das Automatikgetriebe hatte einen ultrakurzen 1. Gang, der den Motor nur rasch zum Hochdrehen bringen sollte. Dann kam die zweite Fahrstufe mit einem gefühlten Sprung von 1:7 - ich sag mal 2,2 oder so. Es gab dann immer einen nicht sehr angenehmen Ruck, den der Fahrer auch nicht vermeiden konnte. Die Amis wußten es, kannten es, liebten es. Es gehörte einfach dazu.

Später hat man dann noch mit längeren ersten Gängen rumprobiert und ein elektrisches Aufladegebläse zum Anfahren getestet. Das ging halbwegs, aber die Busse wurden bald von neuen Viertaktern abgelöst.

Die Lokomotivmotoren arbeiten ja nach dem gleichen Prinzip. Im Leerlauf sind die 16-Zylinder-Maschinen so leise, dass das Geräusch im Straßenlärm untergeht. Will der Lokführer dann fahren, dreht der Motor erstmal hoch, ohne dass was passiert und dann wird der Generator zugeschaltet, den den Saft für die Fahrmotoren liefert. Das hat den gleichen Grund. Die Hersteller scheuen sich auch, so wie früher üblich, einfach den Motor zu überspritzen. Dann gibt es zwar schneller Leistung, aber auch schwarze Wolken oder Wölkchen. Deshalb werden die genau gesteuert so aufgeregelt, dass der ganze Treibstoff auch richtig verbrennt.


Gruß

Werner

(für Flugmotoren wäre das Arbeitsprinzip genial, aber was rede ich denn . . . . )

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